Site logo
Die Wissenschaft der Involution

Evolution: Leben aus Materie?

Es war einmal ein König, der in einem kleinen Königreich lebte. Er war auf sein kleines Königreich sehr stolz und hielt sich für sehr intelligent und fortgeschritten. Seine Untertanen – „Gleich und Gleich gesellt sich gern“ – dachten ebenfalls, sie seien intelligenter und fortgeschrittener als alle anderen.

Die Geschichte von des Königs neue Kleider
Evolutionstheorie: wie die unsichtbaren Kleider
Das Paradigma der linearen Entwicklung
Der Fehler am Anfang der Rechnung
Leben aus Materie? Die unwahrscheinliche Wahrscheinlichkeit
Ein Haar in der Ursuppe
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Bestandteile
Kausalität und Finalität
Das historische Umfeld der Evolutionstheorie
Evolution – ein typisch abendländisches Denkschema
Genetik und der Neodarwinismus
Der Affenklammereffekt bei neugeborenen Menschen
Biblischer Kreationismus – die einzige Alternative?

Die Geschichte von des Königs neue Kleider

Im Nachbarland hörte ein schlaues Schneiderlein von diesem König und lachte sich ins Fäustchen: „Dummheit und Stolz wachsen auf demselben Holz!“ So ging das Schneiderlein zum König des Nachbarlandes und sagte: „Seine Majestät, ich habe gehört – und nun sehe ich es mit eigenen Augen –, daß Sie der intelligenteste und fortgeschrittenste König sind. Deshalb bin ich von weither gekommen, denn ich denke, daß nur
Sie, o Majestät, des Besten würdig sind. Ich möchte Ihnen ein Geheimnis verraten: Ich bin ein Schneider aus alter, geheimer Tradition, und ich habe in meiner Wissenschaft etwas herausgefunden, was bisher noch niemand herausgefunden hat. Deshalb bin ich von weither gekommen, denn nur Sie, o Majestät, sind fortgeschritten und intelligent genug, um den Wert dieser neusten Erkenntnis unserer Wissenschaft wertzuschätzen.“

Während das Schneiderlein auf solch rätselhafte Weise sprach, wurden der König und seine auserwählten Kabinettminister, die bei diesem geheimen Treffen dabeisein durften, immer ungeduldiger und wollten wissen, worin diese neue Errungenschaft aus des Schneiderleins Geheimwissenschaft bestehe. „Wir haben herausgefunden, wie man unsichtbare Kleider macht, und Sie, o hochwohlgeborene Majestät, sind auserwählt, diese neue Erkenntnis in die Welt zu tragen. Und wenn Sie unsere Forschung fördern, können wir letztlich in der gesamten Materie das Element des Unsichtbaren finden.“

Der König war begeistert und sicherte dem Schneiderlein eine unbegrenzte Belohnung und Unterstützung zu. Für die zukünftige Forschung wurde eigens ein geheimes, unterirdisches Labor eingerichtet, und ein geheimer Sicherheitsdienst wurde gegründet – damit nichts und niemand ihm etwas anhaben könne, wurde dem Schneiderlein gesagt. Insgeheim wollte der König natürlich diese Geheimwissenschaft sich selbst aneignen, um dadurch ein noch nie gesehenes Machtmittel in die Hände zu bekommen. Das Schneiderlein war einverstanden und zog sich mit einem hohen Honorar- und Forschungsvorschuß in sein Land zurück. Die Überwachungsleute, die ihm in dunkler Distanz folgten, waren auffallend unauffällig. Bald waren die Kleider zur Übergabe bereit, aber das Geheimnis blieb geheim.

Des Königs Hofphysiker waren beeindruckt – „Unglaublich, die Atomstruktur der Kleider und des umgebenden Raumes sind nicht zu unterscheiden!“ – und die Hofchemiker begeistert: „Nicht lange, o Majestät, und wir werden die chemische Formel dieses Geheimnisses entschlüsselt haben.“ Sogar die anfangs skeptischen Hoftheologen gestanden nun angesichts der unsichtbaren Kleider: „Wahrhaftig, ein Geschenk des unsichtbaren Gottes!“

Sofort wurde eine Pressekonferenz mit anschließendem Propagandafeldzug einberufen. Die Meldung dieser neuen Errungenschaft des menschlichen Geistes wurde überall verkündet, und Bilder der geheimnisumwitterten unsichtbaren Kleider erschienen in Zeitungen und Schulbüchern. Als der König mit den unsichtbaren Kleidern auf seinem Feldzug vor das Volk trat, entbrauste ein Applaus, und alle sahen: „Die unsichtbaren Kleider sind perfekt!“

Der König winkte, schüttelte Hände und küßte Babys. Da sagte auf einmal ein kleiner Junge an der Hand einer einfachen Arbeiterfrau: „Sag mir, Mutter, warum hat der König keine Kleider?“ Im Märchen erschrickt der König und erkennt plötzlich das Peinliche, nämlich daß er nur in Unterhosen dasteht. Die modernen Könige reagieren anders.

zurück

Evolutionstheorie: wie die unsichtbaren Kleider

Manchmal komme ich mir vor wie der kleine Junge, wenn ich öffentlich über Evolution spreche. Noch nie hat jemand gesehen, daß Leben aus Materie entsteht, noch nie hat jemand gesehen, daß Leben bloß ein organisch-chemischer Zustand ist, noch nie hat jemand gesehen, wie Evolution funktioniert, noch nie hat jemand ein Verbindungsglied von Pflanzen- oder Tierarten gesehen, noch nie hat jemand die Vergangenheit oder den Anfang der Welt gesehen, aber alle glauben an die unsichtbaren Kleider. Die Medien, Wissenschaftsmagazine und Schulbücher gestehen sich zwar gewisse Ungewißheiten bei Detailfragen der Evolution ein, aber in einem sind sie sich alle einig: „Die unsichtbaren Kleider existieren! Kein ernstzunehmender Wissenschaftler zweifelt heute mehr an dieser Tatsache.“

Die vedische Wissenschaft sagt kühn: „Es gibt gar keine unsichtbaren Kleider! – Die Evolution von toter Materie zu lebenden Wesen hat nie stattgefunden! Der heutige Mensch ist weder Krönung noch Höhepunkt der Lebensformen im Universum.“

Eine erste mögliche Reaktion der etablierten Mächte ist, daß man diese Stimme der Minderheit ignoriert. (Wer hört schon auf einen kleinen Jungen?) Oder man bringt die verräterische Stimme zum Verstummen, oder man macht die abweichende Meinung lächerlich, oder man unterwandert die Kritik mit lächerlichen Argumenten, die man leicht widerlegen kann, wodurch die Kritik von den wahren Argumenten abgelenkt wird. Oder man relativiert die wahren Argumente.

Die hundertvierzigjährige Geschichte des darwinistischen Evolutionsglaubens ist hierfür wahrscheinlich das typischste Beispiel. Heute gehen alle Lehrbücher von der evolutionären Entwicklung der Lebewesen als unbestrittene Tatsache aus. Alles wird aus dieser Ecke betrachtet, und allfällige Gegenargumente werden bereits im Vorwort mit einem Satz abgefertigt: „Über einen Punkt müssen wir uns im Klaren sein, bevor wir beginnen. Die Tatsache, daß eine Evolution stattgefunden hat, steht außer Zweifel.“ „Eines der erregendsten Kapitel der Erdgeschichte ist wohl die Evolution der Organismen, die über viele Jahrmillionen hinweg schließlich zum Menschen führt. […] Dieses Wandlungsgeschehen begann mit einem
abiotisch-biotischen Übergangsfeld, in dem anorganisch-chemische Zustände zu organisch-chemischen Zuständen organisiert wurden, die das Vermögen zu identischer Selbstreproduktion erwarben.“ „Das Evolutionsgeschehen ist heute noch nicht in allen seinen feineren Zusammenhängen erforscht. Es wäre aber töricht, daraus schließen zu wollen, die Abstammungslehre sei prinzipiell verfehlt oder revisionsbedürftig.“ „Kein vernunftbegabter Mensch stellt das Phänomen der Evolution noch in Frage.“ Wer nicht an Evolution glaubt, kann heute also weder als „vernunftbegabt“ noch als „Mensch“ gelten!

Als einziges Gegenargument wird der biblische Kreationismus ins Feld geführt, der Glaube an die „junge Erde“ – Gott habe das Universum und die Welt vor sechstausend Jahren in sechs Tagen erschaffen –, was eine unbeweisbare theologische Absurdität darstellt. Weil dieser Kreationismus als einzige Alternative herausgehoben wird, gilt die Logik: Wer nicht an Evolution glaubt, gehört automatisch zum Lager der fanatischen Bibelkreationisten, die alle Andersgläubigen als „des Teufels“ verschreien. Um nicht in den Verdacht der Lächerlichkeit zu geraten, sind heute praktisch alle religiösen Menschen ins Lager des Evolutionismus übergewechselt, entweder mit dem agnostischen Argument „Ist doch letztlich nicht wichtig, wie und wann die Welt entstand“ oder mit der Kompromißhaltung „Gott hat die Welt
durch Evolution erschaffen (und Darwin, Huxley und Haeckel waren seine Propheten).“ Gott ist einfach derjenige, der beim Urknall die Zündschnur anzünden durfte und alle paar Jahrtausende einmal eine Genmutation auslöste.

Der letzte Trick besteht im Verdrängen der wahren Argumente. Die zentrale Frage bei der Diskussion um die Entstehung des Lebens müßte lauten: Was
ist Leben? Was ist Tod? Was ist Materie? – Aber das seien, so heißt es, „unwissenschaftliche“ Fragen, und sie werden deshalb geflissentlich an die Theologen und Philosophen delegiert. Jeder, der „vernunftbegabt“ ist, weiß doch, daß „Leben“ nichts anderes ist als ein Produkt von Materie …

zurück

Das Paradigma der linearen Entwicklung

„Wenn Galaxien sich tatsächlich vom Beobachter unserer Galaxis fortbewegen und weiter entfernte Galaxien sich schneller als nahe gelegene entfernen, ergibt sich daraus ein bemerkenswertes Bild des Universums. … Betrachten Sie die Entwicklung des Universums als einen Film, so können Sie sich leicht vorstellen, ihn rückwärts laufen zu lassen. Wenn Sie das tun, sehen Sie, wie das Universum immer kleiner wird. Schließlich gelangen Sie zu jenem Moment, wo seine gesamte Masse in einen unendlich dichten Punkt hineingezwängt ist. Von diesem Punkt und von diesem Moment an hat sich das Universum bis heute ausgedehnt. … Die einfache These von einem Anfang des Universums in der Zeit ist Astrophysikern mittlerweile derart geläufig, daß wenige von uns überhaupt noch einen Gedanken daran verschwenden.“ (1)

Die Frage nach dem Ursprung des Universums wird besonders schwierig, wenn wir in Betracht ziehen, daß es in diesem Universum lebende Wesen gibt. Gemäß obiger Logik sind auch diese Wesen aus dem Urknall hervorgegangen und sind nichts anderes als eine komplizierte Kombination von Atomen. Etwas anderes oder etwas mehr können sie nicht sein, weil es laut der Urknalltheorie am Anfang nichts anderes als Atome gab. Das ist die unumgängliche Logik der Urknall- und Evolutionstheorie. Gäbe es mehr als nur Materie, würden diese Theorien sogleich in sich zusammenfallen, denn sie gehen axiomatisch davon aus, daß es
nichts anderes als Materie gibt.

Diese Theorien der gegenwärtigen Wissenschaft entspringen dem vorgefaßten Denkschema (Paradigma) der linearen Entwicklung. Entspricht dieses Denkschema der Wirklichkeit, und darf man es einfach umdrehen, so wie man einen Film rückwärts laufen läßt? – Ich betrachte mein Fotoalbum. Da sehe ich mich an meinem achten Geburtstag, ein Knabe von rund einem Meter Körperlänge. Auf einem Foto, das zehn Jahre später aufgenommen wurde, weist mein Körper eine Länge von 1,8 m auf. Ich analysiere mit wissenschaftlicher Logik: Innerhalb von zehn Jahren wuchs der Körper 80 cm. Das ergibt ein durchschnittliches Wachstum von 8 cm pro Jahr. Nun betrachte ich das Bild mit dem Knaben, der 1 m groß ist. Man darf also annehmen, daß dieser Körper ein Jahr zuvor 92 cm, ein Jahr zuvor 84 cm und nochmals ein Jahr zuvor 76 cm groß gewesen war. Weil der Körper innerhalb von 10 Jahren um 80 cm gewachsen ist, können wir daraus einen direkten Rückschluß auf das Alter und den Anfang des 1m großen Körpers ziehen. Die einfache Rechnung lautet 100 cm: 8 cm = 12,5. Gemäß dem Paradigma der linearen Entwicklung war dieser Körper vor zwölfeinhalb Jahren 0 cm groß, das heißt, er hatte die Form eines Massepunktes von unendlicher Dichte und unvorstellbarer Hitze, denn je mehr man Materie zusammendrückt, desto heißer wird sie (genau wie die Luft in einer Fahrradpumpe).

Diese Rechnung ist natürlich absurd. Ich weiß, daß ich auf dem Foto erst acht Jahre alt bin und daß der Anfang dieses Knabenkörpers nicht 12,5 Jahre zurückliegt, sondern nur 8 Jahre und 9 Monate, und daß mein Körper anfänglich kein Massepunkt von unendlicher Dichte und unvorstellbarer Hitze war.

Fachexperten schütteln beim Lesen dieses Argumentes schon seit dem ersten Satz den Kopf: „Dieser Einwand ist irreführend und absolut absurd, denn das Beispiel bezieht sich auf einen lebenden Körper, und das Universum ist kein lebender Körper, sondern nur ein mechanisches Gebilde aus Materie.“

Aber was ist mit den im Universum lebenden Wesen? Und was ist Materie? Die Quantenphysiker wagen (mit Recht) schon lange nicht mehr zu behaupten, Materie sei nur ein mechanisches Gebilde von Elementarteilchen. Und das Körperbeispiel ist keineswegs unangebracht, wird doch behauptet, alle Körper seien letztlich aus ebenjener Urknallmaterie von unendlicher Dichte hervorgegangen!

Bei einem Körper wissen wir natürlich, wie er entsteht, weil wir diese Entstehung immer wieder beobachten können. Aber bei der Entstehung des Universums war kein irdischer Wissenschaftler zugegen, um es zu sehen. Stellen Sie sich vor, dieser Knabe sei das einzige Lebewesen auf einem öden Laborplaneten. Er hat noch nie gesehen, wie der Körper eines Lebewesens entsteht, und er kann sich auch nicht an die eigene Entstehung erinnern. Käme dieser Knabe jemals auf die Idee jenes Vorganges, der tatsächlich zum Entstehen eines Körpers führt?

Genauso hat noch kein Wissenschaftler jemals gesehen, wie ein Universum und das darin enthaltene Leben entstehen. Sie haben keine Gewißheit, ob das, was sie über die Vergangenheit sagen, richtig ist. Sie können nur auf die früheren Zustände Rückschlüsse ziehen, indem sie von den bekannten Beobachtungen ausgehen, genauso wie die lineare Wachstums„logik“ im Körperbeispiel nur von den bekannten Beobachtungen ausging, dabei aber auf eine falsche Altersangabe und eine absurde Entstehungsbeschreibung kam.

zurück

Der Fehler am Anfang der Rechnung

Was ist Leben? Diese Frage wird an keiner Schule beantwortet, und die Wissenschaft übergeht diese Frage; aber dennoch lernen wir, daß das gesamte Universum (mitsamt den Lebewesen) „erwiesenermaßen“ aus Materie, Urknall und Evolution entstanden sei. Niemand weiß, welche Kräfte tatsächlich am Anfang und in der Entwicklung des Universums wirksam waren, aber dennoch wird behauptet, es seien nur die materiellen Kräfte gewesen.

Heute sehen wir jedoch, daß eine Menschheit, die an ein solches Vergangenheitsbild glaubt, ihre eigene Zukunft zerstört. Jeder vernünftige Mensch müßte spätestens heute – angesichts der Aussichtslosigkeit dieser Entwicklung – an diesem materialistischen, destruktiven Glauben zu zweifeln beginnen.

Wenn man betrachtet, von welchen unbewiesenen und unlogischen Voraussetzungen der Glaube an Urknall und Evolution ausgeht, muß man sich fragen, warum intelligente Menschen (Professoren, Studenten, Forscher, Nobelpreisträger usw.) so etwas glauben. Sie müssen doch gute Gründe haben. Diese Gründe wollen wir im folgenden kurz betrachten, um zu zeigen, daß in der Rechnung der materialistischen Wissenschaft tatsächlich ein großer Fehler steckt. Und dieser Fehler wird ganz zu Beginn der Rechung begangen. Man mag danach noch so gut und richtig weiterrechnen, aber der Fehler wird dadurch nicht korrigiert, sondern nur noch vergrößert! Wenn man in einer Gleichung gleich zu Anfang einen Fehler macht, ist alles, was man danach rechnet, ebenfalls falsch, selbst wenn man guten Glaubens richtig rechnet. Das ist ein weiterer Grund, warum so viele intelligente Menschen diese genannten „wissenschaftlichen“ Theorien glauben: Sie selbst rechnen richtig und sind mit Recht davon überzeugt, daß sie richtig rechnen. Deshalb machen sie sich nicht die Mühe, an den Anfang zu gehen, um zu schauen, wie die ganze Rechnung überhaupt begonnen hat. Würden sie das tun, würden sie auf einmal den offensichtlichen Fehler sehen. Und sie würden die peinliche Entdeckung machen, daß nicht nur am Anfang ein Fehler, sondern mit jedem Rechnungsschritt der anfängliche Fehler größer wird.

Hat der König tatsächlich keine Kleider? Entgegen der Meinung des königlichen Hofstaates der Wissenschaft sagt hier ein kleiner vedischer Junge: „Ja! Die unsichtbaren Kleider des Königs gibt’s gar nicht.“

zurück

Leben aus Materie? Die unwahrscheinliche Wahrscheinlichkeit

„Dennoch hält die orthodoxe Biologie in ihrer Gesamtstruktur daran fest, daß Leben zufällig entstand. Seit jedoch die Biochemiker in steigendem Maße die ehrfurchtgebietende Komplexität des Lebens entdecken, ist sein zufälliger Ursprung ganz offensichtlich so wenig wahrscheinlich, daß man diese Möglichkeit völlig ausschließen kann. Leben kann nicht zufällig entstanden sein.“

– Fred Hoyle, britischer Physiker und Astronom


Zu Beginn der Rechnung steht die (falsche!) Annahme, daß es im Universum nur Materie bzw. materielle Energie gebe. Mit dem Paradigma der linearen Entwicklung konstruiert man dann einen Rückschluß auf den Anfang des Universums und gelangt zum Glauben, das ganze Universum mit all seinen Planeten, Gesetzen und Lebewesen sei aus einem Urknall hervorgegangen.


Wenn man das alles einmal glaubt, drängt sich unweigerlich der nächste Schritt (und logische Fehltritt) in der Rechnung auf.

Erinnern Sie sich an die Beschreibung des hypothetischen Urknalls, bei dem das ganze Universum mit allen Lebewesen – gemäß der umgedrehten Logik der linearen Entwicklung – angeblich in einem einzigen Materiepunkt von unendlicher Dichte und unvorstellbar hoher Temperatur vereinigt war. In diesem Szenario ist es schon unwahrscheinlich, daß sich die Elementarsubstanzen, die mit x-facher Lichtgeschwindigkeit auseinandersausen, überhaupt jemals zu Atomen verbinden. Aber glauben wir das einmal und schauen, was wir dann als nächstes glauben müssen.

Irgendwie haben sich Atome gebildet, sie flitzen auseinander, aber dennoch verdichten sie sich und bilden verschachtelte Galaxien- und Sternenhaufen. Wie das geschehen konnte, ist bis heute nicht geklärt, und die Wissenschaftler geben das auch unumwunden zu.

In dieser Hypothese der sich verdichtenden Urknallmaterie stellt sich das nächste Problem: Unter den vielen Atomkombinationen, die sich zu anorganisch-chemischen Substanzen zusammenfinden, muß auch organische Materie entstehen, so wie wir sie in jedem Körper der Lebewesen finden. Die Entstehung von organischer Materie muß relativ bald geschehen, denn sonst verpassen die ersten zufällig gebildeten Moleküle den Anschluß an die weitere evolutionäre Entwicklung. Gemäß der umgekehrten Logik der linearen Entwicklung ist das Universum nämlich höchstens 15–20 Milliarden Jahre alt, und das ist eine knappe Zeit für die Zufallskombination der Atome.

Die wissenschaftliche Theorie von Urknall und Evolution muß nicht nur auf dem Papier eine hypothetische Analyse des Urknalls geben, sondern sie muß vor allem erklären, wie innerhalb dieses Universums
Lebewesen entstehen konnten.

Glauben wir also für den Moment einmal an den Urknall und an die spontane Bildung von Atomen und Himmelskörpern. Als nächstes müssen wir glauben, daß alle Lebewesen nichts anderes seien als Gebilde von organischer Materie, d. h. wandelnde Bioroboter. Glauben wir sogar dies! Aber dann dürfen wir zumindest fragen: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß sich aus zufälligen Atomkombinationen organische Stoffe bilden?

Die Grundbausteine der irdisch-organischen Materie bestehen aus Proteinen und Enzymen, die ihrerseits aus Aminosäuren zusammengesetzt sind. Komplizierte Protein- und Enzymkombinationen bilden die grundlegende Stoffwechselstruktur der einzelnen Zellen, wobei klar gesagt werden muß, daß Zellen nicht nur aus Proteinen und Enzymen bestehen. Tausende, Millionen, Billionen von Zellen bilden dann die organischen Körper der Lebewesen. (Organischer Körper = Lebewesen?) Im Körper eines Menschen gibt es schätzungsweise 10 Billionen Zellen.

Betrachten wir also die Grundbausteine der irdisch-organischen Materie, die Aminosäuren, Proteine und Enzyme. Die Aminosäuren sind die Bausteine der Proteine, von denen einige sich zu den hochmolekularen Enzymen verbinden. Die Aminosäuren sind komplizierte organische Atomstrukturen. Heute kennt die Biochemie knapp 300 Aminosäuren, wobei alle natürlich vorkommenden Proteine aus gut 20 dieser bekannten Aminosäuren bestehen. Die Urknall- und Evolutionstheorie gründet in der Annahme, daß die Atome sich in der Anfangsphase des Universums zufällig zu diesen Grundbausteinen (Aminosäuren) verbunden haben, die sich ihrerseits dann zufällig zu Proteinen, Enzymen und ersten Mikroben und lebensfähigen Zellen verbanden.

Die alles entscheidende Frage lautet nun: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß die Atome sich zufällig zu Aminosäuren und Proteinen verbanden?

Diese Frage wird immer schnell abgehandelt: „… aus heute noch nicht vollständig geklärten Vorgängen der Biogenese entstanden erste lebensfähige organische Verbindungen …“ Und damit ist das Thema bereits erledigt. Aber alle sind sich einig: Leben entstand aus Materie, woraus denn sonst?!

Der mit vielen Auszeichnungen geehrte amerikanische Astronom und Biologe Carl Sagan faßt dieses wissenschaftliche Glaubensbekenntnis wie folgt zusammen: „Im Licht moderner Erkenntnisse ist hierin [in der kosmischen Ordnung] jedoch kein Zeichen göttlicher Fügung zu sehen – oder zumindest nichts, das außerhalb der Bereiche von Physik und Chemie liegt. … Heute verstehen wir einigermaßen, wie die bewunderungswürdige Genauigkeit, die sich jetzt im Universum darstellt, dem Wirrwarr einer sich entfaltenden interstellaren Wolke durch Naturgesetze abgerungen wurde, die wir erfassen können: durch Bewegung, Schwerkraft, Strömungslehre und physikalische Chemie. Das unausgesetzte Walten eines geistlosen Ausleseverfahrens kann Chaos in Ordnung verwandeln.“

„Aus dieser vielfältigen, veränderlichen Landschaft und aus dem kräftigen organischen Gebräu ist Leben entstanden.“

„Was genau nun zwischen der Zeit der frühesten Meere, die leblos, aber reich an organischen Molekülen und Möglichkeiten waren, und der Zeit der ersten Stromatolithen geschah, entzieht sich unserer Kenntnis. Mit unserem heutigen Wissen ist eine Rekonstruktion nicht möglich.“

Ich wiederhole die entscheidende Frage: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß die Atome sich
zufällig zu Aminosäuren und Proteinen verbanden? Wer sich die ehrliche Mühe macht, diese Wahrscheinlichkeit zu berechnen, stellt schnell einmal fest, daß diese Wahrscheinlichkeit unwahrscheinlich ist.

Fangen wir bei den sogenannten „Grundbausteinen“ an, bei den Aminosäuren und Proteinen. Jedes einzelne Protein setzt sich aus Aminosäuren zusammen. Man kann eine Aminosäure mit der Perle einer Gebetskette vergleichen; dann sähe ein durchschnittliches Proteingebilde aus wie ein Perlenstrang von 100 bis über 1000 solcher „Amino-Perlen“. Einzelne Proteine enthalten bis zu zwanzig verschiedene Aminosäuren in ganz bestimmter Anordnung und Wiederholung, die sich auf diese Weise zu „Perlenketten“ von 100 bis über 1000 „Amino-Perlen“ verbinden. In einer einzigen Zelle gibt es rund 200’000 Proteinarten. Das trifft auf die Zellen im menschlichen Körper genauso zu wie auf den Körper des ersten Einzellers. Also schon vor über 3 Milliarden Jahren müssen diese Aminosäuren-Verbindungen aus zufälligen Atomverbindungen hervorgegangen sein.

Wie groß ist beim Werfen einer Münze die Wahrscheinlichkeit, daß die „Zahl“ und nicht der „Kopf“ oben liegt? 1:2. Die Wahrscheinlichkeit, zweimal hintereinander die „Zahl“ zu werfen, ist 1:4, dreimal 1:8, zehnmal 1:1024, hundertmal 1:2100 = eine Billion Trillionen!

Und aus wie vielen Treffern besteht ein einziges Protein? Die meisten Proteinstränge setzen sich aus mehreren 100 bis über 1000 Aminosäuren-„Perlen“ zusammen, die in einer strikt festgelegten Reihenfolge angeordnet sein müssen. Und das ist nur ein einziges Protein! In jeder Zelle gibt es rund 200’000 Proteine!

Der bekannteste Wissenschaftler, der sich mit der Frage des Entstehens von Proteinen aus zufälligen Atomkombinationen befaßte, war der englische Astrophysiker Dr. Fred Hoyle. Er verglich die Wahrscheinlichkeit, daß sich auch
nur ein Protein durch eine blinde, zufällige Kombination von Atomen gebildet hat, mit der Wahrscheinlichkeit, mit der ein Mensch blind einen Rubik-Würfel ordnet. Ein Rubik-Würfel besteht aus verschiedenfarbigen Teilwürfeln, die alle drehbar sind. Die Aufgabe besteht darin, diese Teilwürfel so lange zu drehen, bis sich eine Seite des Rubik-Würfels aus einer einzigen Farbe zusammensetzt. Dies ist bereits für einen sehenden Menschen eine ziemlich knifflige Angelegenheit, ganz zu schweigen für jemanden, der nichts sieht! „Er hat dabei keine Ahnung, ob er der Lösung näherkommt oder aber den Würfel noch weiter verwirrt. Man wäre geneigt zu sagen, mit einem nur zufälligen Drehen der Würfelflächen schaffe man die Lösung ‚niemals‘. Genaugenommen ist ‚niemals‘ jedoch falsch. Wenn unsere Versuchsperson mit verbundenen Augen jede Sekunde eine zufällige Drehung macht, so würde es durchschnittlich 300mal das Erdalter, nämlich 1350 Milliarden Jahre dauern, bis das Problem des Würfels gelöst wäre. Die Chancen, mit jeder Drehung bei allen Würfelflächen die jeweils gleiche Farbe zu erhalten, stehen ungefähr 1 zu 50’000’000’000’000’000’000 [50 Trillionen]. In etwa gleich groß ist die Chance, daß sich eines unserer körpereigenen Proteine per Zufall entwickelt hat. In unseren Zellen haben wir jedoch ungefähr 200’000 verschiedene Proteinarten zur Verfügung.“

In jeder Sekunde finden in einer Zelle viele Millionen von biochemischen Reaktionen statt. Das Hauptwerkzeug bei diesen Stoffwechselreaktionen sind die Enzyme, von denen es im menschlichen Körper etwa 2000 verschiedene gibt. Ein Evolutionsanhänger hätte bei all diesen Angaben schon längst eingewendet, daß das Beispiel des menschlichen Körpers irrelevant sei, weil dieser ja erst zuallerletzt in der Evolutionskette erschienen sei. Bei den ersten Lebensformen, den Bakterien und Einzellern, die ja viel primitiver gewesen seien, sei die Wahrscheinlichkeit der zufällig richtigen Kombination nicht so unwahrscheinlich wie beim unheimlich komplizierten Mechanismus des menschlichen Körpers.

Dieser Einwand ist jedoch gegenstandslos. Die Struktur der Enzyme ist nämlich in allen Formen der organischen Materie die gleiche! Das Enzym einer Bakterie kann auch in einer menschlichen Zelle verwendet werden, und die Bakterien beweisen ja täglich, daß sie in unserem Körper aktiv sein und mit ihm in chemischer Wechselwirkung stehen können (z. B. bei der Verdauung). Wir wissen nicht, wie die Enzym-Population in der angeblichen „Ursuppe“ ausgesehen hat, aber wir wissen, daß es heute
mindestens 2000 verschiedene Enzyme gibt. Ist alles durch Zufall entstanden, muß der Zufall also bis heute 2000 Enzyme gebildet haben, um auch nur die Grundvoraussetzung für lebende Körper zu schaffen. (Diese Enzyme und Proteine dann noch zu lebens- und fortpflanzungsfähigen Zellen und Körpern zusammenzusetzen ist nochmals etwas ganz anderes und treibt die Unwahrscheinlichkeit ins völlig Unmögliche.)

Aber bleiben wir bei den Enzymen. Wir haben schon gesehen, wie unwahrscheinlich die Wahrscheinlichkeit ist, bei einem Rubik-Würfel blind und zufällig alle Teilwürfel auf die gleiche Farbe zu drehen. Diese (Un-)Wahrscheinlichkeit entsprach der Wahrscheinlichkeit des zufälligen Entstehens eines einzigen Proteins. Wenn nun 2000 Enzyme (komplizierte Proteinverbindungen) durch Zufallskombination entstehen sollen, wird diese Behauptung – gemäß Fred Hoyles Berechnung – geradezu lächerlich: Die Wahrscheinlichkeit beträgt nämlich 1:1’040’000! Eine 1 mit vierzigtausend Nullen! Hier wird das geschätzte Alter des Universums bereits quintilliardenfach überschritten – nur um die Grundbausteine zu bekommen. Wir sprechen hier noch nicht einmal von den einzelnen Zellen!

Andere Wissenschaftler, die ebenfalls der Frage nachgingen, wie wahrscheinlich es sei, daß sich Atome zufällig als organische Strukturen verbinden, kamen allesamt zu demselben Ergebnis. Die Quantenphysiker G. und I. Bogdanov z. B. berechneten folgendes: Damit die Aminosäuren und Stickstoffmoleküle sich verbinden und
durch Zufall ein verwendbares RNS-Molekül bilden, hätte die Natur mit blinden Atomkombinationen mindestens 1015 Jahre lang probieren müssen – bis nur ein einziges RNS-Molekül entstanden wäre. Dies ist eine Dauer, die rund hunderttausendmal länger ist als das heute geschätzte Alter des Universums!

Der deutsche Biophysiker Manfred Eigen ging diese Rechenaufgabe von einer anderen Seite an, und sein Ergebnis war für die Evolutionstheorie noch vernichtender: Um nur ein einziges Molekül mit 1000 Bauelementen per Zufall herzustellen, muß man 10600 verschiedene Varianten durchlaufen. Es gibt jedoch Berechnungen, daß das ganze Universum (geschätzter Radius 10-15 Milliarden Lichtjahre) nur 10102 Proteinmoleküle aufnehmen kann.

Eine beeindruckende Rechnung stellte der amerikanische Physiker Richard L. Thompson vom Bhaktivedanta Institute an. Er veröffentlichte 1977 ein Buch mit dem Titel
Demonstration by Information Theory that Life Cannot Arise from Matter. Er wollte berechnen, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, daß die „ersten“ Populationen von Lebewesen durch die bloße Kombination von Atomen entstanden sind. Er betrachtete nur die aus den ältesten Fossilien bekannten Lebewesen, obwohl man davon ausgehen muß, daß es damals noch viel mehr Lebewesen gab, als die Fossilien rückblickend erkennen lassen. Wie der Titel des Buches bereits verrät, konnte er mit informationstheoretischen Berechnungen Schritt für Schritt demonstrieren, daß diese Wahrscheinlichkeit gleich Null ist.

Richard L. Thompson schreibt: „Meine Beweisführung hat die Besonderheit, daß sie auch dem Argument der Evolutionstheoretiker begegnet, das besagt, daß die einzelnen Schritte der Entstehung des Lebens aus Materie zwar unwahrscheinlich seien, daß sie aber dennoch möglich werden, wenn eine immens lange Dauer von geologischer Zeit zur Verfügung stehe. Die vorliegenden Berechnungen zeigen, daß keine Zeitdauer, auch nicht Milliarden von Jahrmilliarden, ausreichen, um die Evolution von Leben aus Materie aufgrund von Zufall und natürlicher Auslese glaubwürdig zu machen. Vielmehr zeigen diese Berechnungen, daß die Wahrscheinlichkeit der materiellen Entstehung von Leben – selbst wenn wir ein x-faches des geschätzten Erdalters von 4,5 Milliarden Jahren gelten lassen – sich in den Bereichen von 64-80’000 bewegt, eine unvorstellbar kleine Wahrscheinlichkeit [0,0000… 80’000 Nullen nach dem Komma!]. Das bedeutet, daß die gesamte Erdgeschichte etwa 6’480’000 Mal ablaufen müßte, damit die Wahrscheinlichkeit glaubwürdig wird, daß auch nur ein einziges Mal komplexe Lebewesen [organische Körper von Lebewesen] entstehen. Diese Zahlen legen die intuitive Einsicht nahe, daß die organische Evolution eine Unmöglichkeit ist.“

zurück

Ein Haar in der Ursuppe

„Aus der Frühzeit [der Erde] sind nur spärliche Indizien über den Temperaturverlauf vorhanden, doch ab der Zeit vor 400 Millionen Jahren haben sich genügend Fossilien erhalten, um gute Abschätzungen zu erlauben. Mit dem Klima wandelte sich auch das Leben – beides hat sich wohl gegenseitig beeinflußt. Zunächst entwickelten sich aus einer Ursuppe im Laufe der Jahrmillionen einfache Organismen wie Algen, Stromatolithen und Quallen. … Erst eine dauerhafte Gashülle um die Erde ermöglichte dem Leben eine langfristige Existenz außerhalb der Ozeane.“ (2)

Die Absurdität der Grundannahme, auf der die gesamte Evolutionstheorie aufbaut, wird noch offensichtlicher, wenn man den nächsten Schritt in diesem Gedankengang nachvollzieht: Wie soll der Zufall wissen, daß gerade eine bestimmte Kombination „nützlich“, d. h. organisch ist? Angesichts der riesigen Überzahl von anorganischen Kombinationen würde diese einzige „nützliche“ Kombination sofort zerfallen und wieder zu einer nicht-nützlichen werden. Eine zufällig entstandene organische Kombination müßte in der „Ursuppe“ 50’000’000’000’000’000’000 anorganischen Kombinationen begegnen. Welche Kraft würde gerade diese eine organische Kombination aussortieren, konservieren und weiter kombinieren?

Was ist überhaupt „nützlich“? Zu diesem Zeitpunkt gibt es noch kein Leben, und die Atome wissen nicht, daß es heute ein
Universum mit zahllosen lebenden Wesen gibt. Wie wußten sie dann, daß sie sich gerade auf diese einzigartige „schöpferische“ Weise zusammenfügen mußten?

Wir mögen all diese absurden Unglaubwürdigkeiten glauben, aber dem größten und endgültigen Denkfehler sind wir noch nicht begegnet. Um den Denkfehler wirklich in seiner vollkommenen Wucht nachvollziehen zu können, müssen wir ein wenig weiter ausholen.

Es besteht kein Unterschied zwischen den Kohlenstoffatomen in einem Kreidefelsen und den Kohlenstoffatomen in unserem Körper, kein Unterschied zwischen dem Eisen in unserem Blut und dem Eisen einer Eisenpfanne auf unserem Kochherd, zwischen den Wasserstoffatomen in unserem Körper und den Wasserstoffatomen im Meer. Alle (rund zwanzig) Atomarten der organischen Materie lassen sich in der Natur finden.

Alle Atome, die die organischen Verbindungen eines Körpers ausmachen, sind also leicht erhältlich. Wenn Leben und Lebewesen bloß eine Kombination von Atomen wären, müßten die Wissenschaftler fähig sein, zumindest primitivste Formen von „lebender Materie“ herzustellen, z. B. eine Mikrobe, eine Alge oder wenigstens ein Samenkorn, das nach dem Setzen ein Lebewesen (eine Pflanze) hervorbringt. – Das sei schon längst gelungen, heißt es.

Anfangs der Fünfziger Jahre wurde ein großer wissenschaftlicher „Triumph“ bekanntgegeben, der bis zum heutigen Tag immer wieder zitiert wird: Den Biochemikern Stanley Miller und Harold Urey vom Biochemischen Institut der Columbia-Universität sei es gelungen, im Labor „Leben“ herzustellen. Diese Männer wollten, dem „Zeitgeist“ der damaligen Wissenschaft entsprechend, ein für allemal beweisen, daß lebende Formen sich allmählich aus nicht-lebenden chemischen Substanzen entwickelt haben. Dabei gingen sie von der spekulativen Annahme aus, daß die Atmosphäre der jungen Erde vor 3 bis 4 Milliarden Jahren aus chemischen Substanzen wie Methan, Ammoniak, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid und Stickstoff bestanden habe. Zu diesem hypothetischen Zeitpunkt und in dieser hypothetischen Atmosphäre soll die frisch abgekühlte Erde ganz von Wasser- und Schlammozeanen, der sogenannten „Ursuppe“, bedeckt gewesen sein. Aus dem aufgewühlten Erdinnern brachen ständig Vulkane hervor, und in der geladenen Atmosphäre erzeugten Blitze elektrische Energie.

In einer Glaskugel mischten Miller und Urey die genannten Substanzen zusammen und setzten sie hoher elektrischer Spannung und intensiver Strahlung (z. B. UV-Licht) aus, was zu einem erstaunlichen Ergebnis führte: Es bildeten sich „organische“ Moleküle, darunter Aminosäuren, die Grundbausteine von Proteinen, und stickstoffhaltige Basen, die Grundbausteine der DNS.

Heute, über vierzig Jahre später, herrscht betretenes Schweigen. Man konnte zwar synthetisch Aminosäuren und N-Basen herstellen, aber man mußte bald einmal erkennen, daß diese Bausteine noch nichts mit dem Phänomen „Leben“ zu tun haben. Diese synthetisch hergestellten Moleküle waren nämlich immer noch tote Materie, einfach tote „organische“ Materie! Sie fügten sich deshalb nicht zu höheren Formen zusammen, und selbst wenn sie sich zusammengefügt hätten, wären sie immer noch tote organische Materie geblieben – genauso wie auch eine Leiche zwar sehr wohl aus organischer Materie besteht, aber dennoch nicht lebt. Im Extremfall wäre es den Wissenschaftlern also gelungen, aus diesen organischen Grundbausteinen einen Einzeller synthetisch herzustellen, aber eben: nur eine Einzeller-
Leiche!

Hier sind wir beim springenden Punkt: Die Kombination von organischer Materie erzeugt keine lebenden Wesen, sondern nur tote organische Materie. Denn Materie ist immer „tot“, auch die organische!

Fassen wir zusammen: Nur schon das zufällige Entstehen von Atomen aus der Urknallmaterie ist unwahrscheinlich. Das zufällige Entstehen von Aminosäuren aus Atomverbindungen ist unwahrscheinlich. Das zufällige Entstehen von Proteinen und Enzymen aus Aminosäuren ist nicht nur unwahrscheinlich, sondern unmöglich. Das zufällige Entstehen von Lebewesen aus organischer Materie ist unmöglich, denn Materie – auch die organische – ist und bleibt tot. Leben und Bewußtsein entspringen nicht den Atom- und Molekülkombinationen. Wer das behauptet, muß im Labor nicht tote organische Atomkombinationen, sondern lebende Wesen erzeugen. Vierzig Jahre sind seit der ersten künstlichen Aminosäuren-Synthese vergangen, und die Wissenschaftler sind dem Erschaffen von Leben keinen Schritt näher gekommen – aus dem einfachen Grund, weil Leben
kein Produkt von Materie ist.

Die Behauptung, daß Atome aus einem Urknall hervorgegangen seien und in der Folge organische Materie und Lebewesen hervorgebracht hätten, ist unhaltbar. Oder um es klar und unmißverständlich auszudrücken: Der Urknall- und Evolutionsglaube ist ein materialistischer, hirnloser Quatsch. Unsere nächsten Generationen werden sich aufrichtig schämen, daß ihre Vorfahren während zweihundert Jahren so etwas geglaubt haben – interessanterweise gerade während jenen zweihundert Jahren, in denen die Menschen verantwortungsloser und zerstörerischer waren als je zuvor! Wem fällt da nicht der Zusammenhang auf?

zurück

Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Bestandteile

Das Entstehen von Proteinen und Enzymen allein hat noch nichts mit dem Entstehen von lebenden Wesen zu tun. Proteine und Enzyme sind nicht die Bausteine des Lebens, sondern die Bausteine von Leichen, von toter organischer Materie. Ein synthetisch hergestellter Proteinstrang ist tote organische Materie, und Millionen von Proteinsträngen sind immer noch tote organische Materie. In einem toten Körper sind diese chemischen Elemente allesamt ebenfalls enthalten, doch sind sie nicht mehr in der Lage, auf jene Art zusammenzuarbeiten, wie dies während des „Lebens“ (vor dem Tod des Körpers) der Fall gewesen war. Dies zeigt, daß nicht die Proteine und Enzyme das Leben ermöglichen, sondern daß das Gegenteil der Fall ist: Das Leben – das Bewußtsein – hält den Körper zusammen. Wenn das Bewußtsein im Körper nicht mehr gegenwärtig ist, fällt die körperliche Struktur zusammen, und das Einzelleben der Zellen und Bakterien nimmt überhand. Diese Lebewesen waren auch schon im Körper vorhanden, als er noch „lebendig“ war, aber irgendeine geheimnisvolle Lebenskraft hatte diese Mikroorganismen im Schach gehalten und sie so koordiniert, daß sie dem Leben des Gesamtkörpers dienten. Der Körper an sich hat diese Kraft offensichtlich nicht, denn sonst würde der Körper als Leiche nicht verwesen – oder der Körper müßte schon während des Lebens verwesen. Diese beiden absurden Varianten zeigen, daß der materielle Körper nicht die Quelle der Lebenskraft ist, sondern daß der materielle Körper vielmehr von dieser Lebenskraft abhängig ist, die demnach nicht bloß ein Teil des Körpers sein kann. Sobald die Lebenskraft den Körper verläßt, zerfällt er. Was also verläßt den Körper im Moment des Todes? Was erhält den Körper während des „Lebens“? Was ist der Unterschied zwischen einem „lebenden“ Körper und einem „toten“ Körper?

Die organischen Grundbausteine sind also nicht fähig, sich aus eigener Kraft zu höheren Strukturen zusammenzufügen oder diese höheren Strukturen auch nur zusammenzuhalten. Wie (ganz zu schweigen von
warum ) sollten sich diese elementaren Kombinationen zu komplizierteren Formen zusammenfügen?

Bis jetzt sprachen wir ja nur von den
Bausteinen der organischen Materie. Diese Bausteine (Proteine, Enzyme, Moleküle) müssen sich erst einmal zu einzelnen Zellen und Körpern zusammenfügen, und zwar zu lebenden Zellen und Körpern. Jeder lebende Körper – nur schon der Körper einer mikroskopischen Zelle – ist aber nicht bloß die Summe von Proteinen und Enzymen. Denn ab welchem Kombinationsgrad beginnen tote organische Aminosäurenverbindungen zu „leben“? In jedem Körper herrscht eine übergeordnete Ordnung, die ermöglicht, daß die Organellen (Organe einer Zelle) überhaupt funktionieren. Noch komplexer wird es, wenn die Zellen ihrerseits zu Körpern zusammengefügt sind. Körper sind nicht bloß eine Summe von Zellen, Zellen sind nicht bloß eine Summe von Organellen, Organellen sind nicht bloß eine Summe von Proteinen und Enzymen, und diese sind nicht bloß die Summe von Atomen, sogenannter „toter“ Materie. Das Ganze ist immer mehr als die Summe seiner Bestandteile. Das Ganze enthält immer eine übergeordnete Struktur, die den einzelnen Bestandteilen nicht innewohnt.

Es ist also nicht die organische Materie, die irgendeinmal Leben und Bewußtsein hervorbringt, sondern es ist die nicht-materielle Lebenskraft, die den Körper formt. Der einfache Beweis hierfür ist, daß der Körper sogleich zerfällt, wenn diese Kraft nicht mehr anwesend ist.

Im nächsten Kapitel werden wir sehen, daß es Tausende von Menschen gibt, die bereits erfahren haben, daß das Bewußtsein nicht vom Körper abhängig ist, sondern sehr wohl unabhängig vom Körper existieren kann. Der Körper ist die sterbliche Hülle des unsterblichen, immateriellen Individualwesens, dessen Symptome Bewußtsein und Lebenskraft sind.

Nah-Tod-Erfahrungen, außerkörperliche Wahrnehmung, Astralreisen, Erinnerungen an frühere Leben, die Existenz nicht-physischer Wesen – all diese hinreichend dokumentierten Realitäten werden von den materialistischen Wissenschaftlern mit einer unheimlichen Arroganz vom Tisch gefegt: „Das sind nur Einbildungen, verursacht durch Hirnstromschwankungen, Sauerstoffmangel oder neurologischen Störungen.“

Würde nur eines der obenerwähnten Phänomene reell existieren, wäre das eine weitere Widerlegung der materialistischen Urknall- und Evolutionstheorie, denn deren Hauptdogma besagt, daß jedes Lebewesen nur eine Materiekombination ist und sich ausschließlich auf den sichtbaren materiellen Körper beschränkt. Eine Existenz außerhalb des Körpers würde diese materialistischen Theorien unwiderruflich Lügen strafen.

Wie wir sehen werden, sind die obenerwähnten Phänomene derart zahlreich und überzeugend dokumentiert, daß jeder der materialistischen Einwände versagt. Einer der ersten Wissenschaftler, der die umwälzenden Konsequenzen dieser „paranormalen“ Phänomene zumindest ins Auge faßte, war Wolfgang Pauli, einer der Pioniere der Quantenphysik. Er schrieb im Jahre 1961: „Sollten sich die positiven Ergebnisse auf dem noch kontroversen Gebiet der
sensory perception (ESP) endgültig bewahrheiten, so könnte dies zu heute noch gar nicht übersehbaren Entwicklungen führen.“

zurück

Kausalität und Finalität

Die Wissenschaft gibt zu, daß es gewisse Erscheinungen in den Tiefen der materiellen Welt, wie die Quarks und die Quasare, gibt, die nicht den bisher bekannten Naturgesetzen folgen. Aber diese scheinbar selbstkritische Aussage ist bloß eine Ablenkung von der Tatsache, daß es vor unseren Nasen Millionen von Erscheinungen gibt, die ebenfalls nicht mit den Gesetzen des materialistischen Weltbildes zu erklären sind, nämlich all jene Erscheinungen, die „leben“. Wenn ein Körper lebt, offenbart er Symptome, die jedem Gesetz der toten Materie widersprechen. Eine Bakterie, eine Pflanze, ein Tier, ein Mensch, ganz zu schweigen von den höheren Lebensformen – sie alle bewegen und entwickeln sich, und zwar nicht nur gemäß den Impulsen der gravitativen, elektromagnetischen und nuklearen Felder, sondern nach planmäßigen Mustern, die dem „Leben“ entspringen und den Körper als „Ganzes“ zusammenhalten.

Lebendige Körper bestehen aus riesigen Atomverbänden, die sich zielgerichtet (final) verhalten, die die Umwelt wahrnehmen und mit ihr in Wechselwirkung treten. Die materialistische Wissenschaft ist auf einem Auge blind, denn sie betrachtet immer nur die Kausalität (die Kette von Ursache und Wirkung), obwohl es offensichtlich ist, daß in der Welt nicht nur die Kausalität wirkt, sondern auch die Finalität (die Ausrichtung des Kausalitätsprinzips auf ein konkretes Ziel). Die Atome schwirren nicht einfach ziellos durch die Quantenwelt, sondern kombinieren sich und bilden funktionierende Körper. Aber diese funktionierenden Körper sind nicht nur das Produkt einer Kombination von Atomen. Man kann das Samenkorn eines Banyanbaumes auf seine Atomstruktur hin untersuchen, aber das wichtigste wird man nie finden: das Leben. Das einzige, was man erreicht, ist, daß man das Samenkorn – und die ihm innewohnende Finalität – zerstört.

Nicht nur die Atome, auch die Naturgesetze und die materiellen Grundkräfte lassen eine Finalität erkennen: Sie alle haben genau die richtige Größe, die es ermöglicht, daß überhaupt materielle Gegenstände entstehen konnten. Gäbe es nur geringste Abweichungen, dann würde die Materie in sich selbst zusammenfallen oder auseinanderfliegen oder zerfallen oder zerstrahlen, und es hätte nie Galaxien und Planeten gegeben. Ist das alles nur Zufall? Und überhaupt: Woher kommt die Materie? Und woher das Bewußtsein, das sich durch die materiellen Körper ausdrückt? Die sogenannten „exakten Wissenschaften“ sind uns bis zum heutigen Tag eine exakte Erklärung schuldig geblieben.

Lebende Körper bewegen sich also nicht nur als bewußtseinslose materielle Objekte in einer Kette von materiellen Ursachen und Wirkungen, sondern sie bewegen sich
zielgerichtet. Mit anderen Worten: Sie verhalten sich nicht mechanisch, sondern bewußt, nicht nur kausal, sondern final! Warum bewegt sich die Materie plötzlich auf solch „ungesetzliche“ Weise? Materie an sich verhält sich immer nur mechanisch oder quantenmechanisch, das heißt, sie ist von äußeren Impulsen abhängig, auf die sie ohne Bewußtsein reagiert. Welcher Impuls bewegt einen lebenden materiellen Körper dazu, sich nach einem intelligenten Muster zu bewegen? Die Wissenschaft sagt: allein die Naturgesetze der Gravitation, Elektromagnetik, Statik usw.

Niemand bestreitet, daß es das sogenannte „Bewußtsein“ ist, das einem lebenden Körper den zielgerichteten Impuls verleiht. Aber was ist „Bewußtsein“? Ist das Bewußtsein tatsächlich nur ein Nebeneffekt der neurochemischen Reaktionen? Warum formt sich die Materie rund um uns herum und im gesamten Universum nach intelligenten, d. h. geordneten Mustern? Gerade bei diesen entscheidenden Fragen schweigen die Relativitäts- und Quantentheorien. Sie genügen ja nicht einmal, um zu erklären, was Materie ist. Wie sollen sie dann erklären können, was Bewußtsein ist? Bewußtsein ist ganz bestimmt nicht ein Produkt der toten Materie, wie das von den „Natur“wissenschaften stillschweigend vorausgesetzt wird.

Die vedische Wissenschaft vermag aufzuzeigen – gegründet auf die obige Logik –, daß die Materie und das Bewußtsein zwei ewig parallele Energien sind, die sich gemäß der Parallelen-Definition im Unendlichen schneiden. Sie gehen beide von derselben unendlichen Quelle aus und wirken aufeinander ein, um die materielle Welt zu bilden, aber vermischen sich nie.

Das Geheimnis des Lebens ist keine Funktion der Materie. Weil die materialistischen Naturwissenschaftler nur die Materie sehen und die Natur des Lebens verkennen, entwickeln sie Technologien, die materiell zwar funktionieren, aber die Grundlagen des Lebens zerstören.

Die gesamte Grundlage der materialistischen Urknall- und Evolutionstheorie ist unwahrscheinlich, unglaubwürdig und unsinnig. Es wird nie gelingen nachzuweisen, daß Lebewesen aus Materie entstehen, schlicht und einfach deswegen, weil sie
nicht aus Materie entstanden sind. Damit entbehrt die materialistische Urknall- und Evolutionstheorie jeglicher Grundlage und fällt in sich zusammen.

Dennoch wollen wir die nächsten Stufen der Evolutionstheorie kurz betrachten. Wir werden sehen, daß in dieser Theorie nicht nur am Anfang große Fehler begangen werden, sondern daß die Absurditäten noch zunehmen.

Immer wieder wird man sich die Frage stellen müssen: Warum glaub(t)en Generationen von intelligenten Menschen so etwas kritiklos?

zurück

Das historische Umfeld der Evolutionstheorie

Die Evolutionstheorie ist ein Produkt des 19. Jahrhunderts und sollte deshalb in ihrem historischen Zusammenhang gesehen werden. Sie entstand im christlich-abendländischen Umfeld, und ihre Verfechter wollten den engen Grenzen dieses Umfeldes entkommen. Mit der Evolutionstheorie wandten sich die Vertreter der neuzeitlichen „Wissenschaft“ direkt gegen die aufgezwungene Struktur der veralteten „Religion“. Der „religiöse“ Dogmatismus provozierte den „wissenschaftlichen“ Materialismus. Diese beiden scheinbar so grundverschiedenen Weltanschauungen sind in Wirklichkeit sehr eng miteinander verwandt, denn sie sind nichts anderes als die zwei Seiten derselben Münze oder, um es bildlich auszudrücken, die zwei Pole desselben Teufelskreises. Die Vertreter des „religiösen“ Dogmatismus und des „wissenschaftlichen“ Materialismus haben eine große Gemeinsamkeit: das Streben nach Macht, im Namen von „Gott“ oder im Namen von „Fortschritt“.

Die moderne Wissenschaft und ihr schattengleicher Begleiter, die Technologie, haben das erklärte Ziel, durch die Manipulation der Materie Macht und Einfluß über die Natur und die Lebewesen (Pflanzen, Tiere, Menschen) zu gewinnen. Dasselbe Ziel, nur mit anderen Mitteln, wird und wurde von den Vertretern des „religiösen“ Dogmatismus angestrebt. Die mittelalterliche Theologie ist hierfür typisch. Sie zwang die Menschen zu glauben, Gott habe alle Arten, sowohl die Tiere als auch die Menschen,
unveränderlich erschaffen; alles sei von Gott gewollt und vorausbestimmt; deshalb sei auch die Position eines jeden Lebewesens, sowohl der Tiere als auch der Menschen, unveränderlich vorausbestimmt. Die Welt mit all ihren Geschöpfen sei dem Menschen untertan, und alle Menschen seien ihrem Erlöser untertan, der auf Erden von seiner „heiligen Institution“ vertreten werde. Die ganze Schöpfung laufe auf die Erschaffung des (sündigen!) Menschen hinaus, der nur durch die Gnade von ganz bestimmten Institutionen erlöst werden könne.

Dieses Weltbild verschafft der entsprechenden Pseudo-Religion eine absolutistische Macht. Sie erlaubt den machtgierigen Menschen, im Namen von „Gott“ ein Gesellschaftssystem aufzubauen, in dem alle Mitglieder einer kleinen, aber mächtigen Elite unterworfen sind. Dann sind es auf einmal diese Mächtigen, die bestimmen, was Wahrheit und was Gottes Wort ist. Dieses pseudo-religiöse Machtspiel ist – gemäß dem vedischen Weltbild – typisch für das Kali-Zeitalter und prägte deshalb die Menschheitsgeschichte seit den letzten fünftausend Jahren. In Asien (Orient, Indien, China) führte es zu verschiedenen Formen von diktatorischen Kastensystemen und im Westen zu mörderischen Missionssystemen. Die Tiere, die „Heiden“, die „Neger“ und die „Indianer“, die allesamt zu seelenlosen Wesen erklärt wurden, gehörten zu den meistgeschundenen Opfern dieser Missionsmächte, die in den materialistisch-weltlichen Mächten schnell ihre Verbündeten fanden.

Das Dogma der Prädestination und der Unveränderlichkeit der Arten befreite die oberen Gesellschaftsschichten (Klerus, Adel und Aristokratie) von Kritik und Konkurrenz, denn den sozial Niedriggestellten und Ausgebeuteten konnte mit göttlicher Logik plausibel gemacht werden, warum sie einfach mit ihrer Mühsal zufrieden sein sollen. Im Jenseits warte auf alle Gehorsamen ein Himmel, in dem man nach dem Tod alles Verpaßte nachholen könne.

Auf diese Weise konnten die pseudo-religiösen Mächte in Europa über Jahrhunderte ihre Machtposition aufrechterhalten und ausbauen, und auch die weltlichen Mächte waren nicht interessiert, an dieser Philosophie etwas zu ändern. Man konnte sich mit bestem Gewissen in der eigenen Selbstherrlichkeit sonnen, und sollte es jemand wagen, diese „göttliche“ Ordnung zu hinterfragen oder sogar anzugreifen, durfte man mit brutalsten Mitteln durchgreifen und hatte immer eine moralische Rechtfertigung, denn jede noch so perverse Greueltat diente ja allein der Verteidigung ebenjener „göttlichen“ Ordnung. Gegen dieses Bollwerk von Kirche und Staat hatten Volksaufstände keine Chance. Es brauchte einen anderen Widerstand – den Widerstand der „Wissenschaft“!

Die Epochen der Renaissance und der Aufklärung führten zu einer allmählichen Änderung der gesellschaftlichen Verhältnisse. Mit der aufkommenden Industrialisierung wurden die starren Gesellschaftsgrenzen verwischt, und viele Menschen schöpften Hoffnung auf eine Neuordnung der Gesellschaft. Für diesen Traum waren die Menschen bereit, in Fabriken zu arbeiten und Abhängige des Industrialismus zu werden.

Wenn man sich dieses Umfeld vor Augen führt, wird auf einmal klar, warum die materialistische „Wissenschaft“ nichts anderes ist als der Gegenpol der dogmatischen „Religion“. Das typische Beispiel hierfür ist die Evolutionstheorie.

zurück

Evolution – ein typisch abendländisches Denkschema

Für Jahrzehnte lieferten sich Christen und Evolutionisten erbitterte Wortgefechte. Die Christen sahen in den Evolutionisten die leibhaftigen Vertreter des Teufels, und die Evolutionisten in den Christen die völkermordenden Vertreter der geistigen Versklavung. Dabei entging beiden Lagern die Tatsache, wie eng ihre Ansichten trotz aller Feindseligkeit verwandt waren. Die Evolutionisten staunen, wenn sie hören, daß ihre scheinbar wissenschaftlichen Ansichten völlig durch die semitisch-christliche Weltsicht geprägt sind. Die Hauptparallelen sind das lineare Zeitverständnis, der Glaube an die Schöpfung ex nihilo („aus dem Nichts“) und an die gemeinsamen Vorfahren und die materialistische Auffassung von „Leben“ und „Seele“.

Die folgende Gegenüberstellung zeigt die Verwandtschaft und faßt auch die wichtigsten Punkte der Evolutionstheorie zusammen:

Die lineare Zeit: Die Religionen mit semitischen Wurzeln (Judentum, Christentum, Islam) sprechen von einer einmaligen Schöpfung. Gott schöpft das Universum und die Menschen nur ein einziges Mal und erlöst sie auch nur ein einziges Mal. Vom Zeitpunkt der Schöpfung bis zum Zeitpunkt von „Gottes Gericht“ verläuft die Menschheitsgeschichte linear.

Dasselbe lineare Zeitbild, verbunden mit der „einzigen“ Schöpfung, übernimmt auch die Evolutionstheorie, mit dem einzigen Unterschied, daß hier die postulierte Zeitspanne viel länger ist.

Die Schöpfung ex nihilo: Die Vertreter dieses Glaubens bestehen dogmatisch auf dem linearen Zeitbild. Vor der „einzigen“ Schöpfung habe es keine andere Schöpfung gegeben. Obwohl ihre Schriften selbst das Bild von Schöpfungstagen verwendet – „Tage“ sind das typische Symbol eines zyklischen Zeitablaufes! –, bekämpfen sie jedes zyklische Zeitverständnis und sagen, Gott greife nicht auf eine frühere Schöpfung zurück, sondern schaffe aus dem Nichts heraus (ex nihilo). Es gebe nur eine einzige Schöpfung, eine einzige Menschheit und eine einzige Erlösungsmöglichkeit (und „zufällig“ sind das wir!).

Die Vertreter der Evolutionstheorie behalten dieselbe Glaubensstruktur bei und kleiden sie einfach in materialistische statt in theologische Formulierungen. Ihr Grundsatz lautet, daß höhere Lebensformen aus einfachen Lebensformen hervorgegangen seien. Vor Darwin glaubten die meisten Forscher an die individuell erschaffenen Urarten, die sich jedoch verändern, denn die Fossilien zeigten, daß es früher Lebensformen gab, die wir heute nicht mehr vorfinden. Seit Darwin gewann die Ansicht überhand, daß die verschiedenen Arten von gemeinsamen Vorfahren abstammen und daß der Stammbaum mit zunehmender zeitlicher Entfernung immer enger und die entsprechenden Arten immer primitiver werden. Schon Darwin äußerte die Idee, daß Leben in einer Ursuppe aus organischen Chemikalien entstanden sein könnte: „… Aber wenn (und o! was für ein großes ‚Wenn‘!) wir in irgendeinem kleinen warmen Tümpel, bei Gegenwart aller Arten von Ammoniak, phosphorarmen Salzen, Licht, Wärme, Electricität usw., wahrnehmen könnten, daß sich eine Proteinverbindung chemisch bildete, bereit noch complicirtere Verwandlungen einzugehen“, dann wäre die Evolutionstheorie wahrhaftig eine Tatsache.

Mit der Entwicklung der Biochemie, Genetik und Kosmologie (Urknalltheorie) wurde die Vermutung, die Darwin noch zweifelnd geäußert hatte, zur wissenschaftlichen Tatsache erklärt: Leben entsteht aus Materie, und Materie entstand ex nihilo, wie es schon die semitisch-christlichen Vorväter mit ihren Mythologien sagten …

Die materialistische Auffassung von „Leben“ und „Seele“: Die christliche Dogmatik wendet sich vehement gegen die Lehre von der Präexistenz der Seele. Diese Lehre besagt, daß das Individualwesen (die „Seele“) bereits vor der Zeugung des Körpers existiert habe und sich im gezeugten Körper inkarniere; die Seele sei ewig und wandere auf ihrem Weg – bis zur Vollkommenheit – durch verschiedene Körper. Dies ist die Lehre aller östlichen und esoterischen Offenbarungen. Diese Lehre, die Reinkarnation, wurde auch von vielen urjüdischen und urchristlichen Traditionen vertreten, zum Teil bis zum heutigen Tag. Diese Lehre läßt jedoch keinen Platz für religiöse Absolutheitsansprüche, und deshalb wurde sie von Institutionen mit solchen Ansprüchen bekämpft und mit Bannflüchen belegt.

Als die Reinkarnation nicht mehr als Erklärung dienen durfte, wartete das kirchliche Christentum mit folgendem Dogma auf: Alle Menschen werden im Moment der Zeugung erschaffen; jeder Mensch lebt nur einmal; seine Existenz beginnt mit der Existenz des Körpers; das Leben entsteht durch die Verbindung der väterlichen und mütterlichen Geschlechtszelle; die Erschaffung eines Menschen zu einem einzigen Leben ist die einzigartige Schöpfungskraft und „Gnade“ Gottes.

Denkenden Menschen konnte nicht verborgen bleiben, daß diese Lehre im Klartext nichts anderes besagt, als daß Leben aus Materie entsteht, denn die Zeugung, d. h. die Verbindung zweier Zellen, bedeutet der Beginn der Existenz des Menschen. Wenn das der Wahrheit entspricht, dann besagen die nächsten logischen Gedankengänge folgendes: Nicht nur die Menschen pflanzen sich durch die Vermischung der Geschlechtszellen fort, sondern alle höheren Tiere (und Pflanzen!). In dieser Beziehung unterscheidet sich der Mensch nicht von den Tieren. Also ist der Mensch auch nur ein Tier. Was unwissenschaftliche Menschen symbolisch als „Gottes Schöpfungsakt“ bezeichnen, ist in Wirklichkeit nichts anderes als das Wirken von erklärbaren chemischen, physikalischen und biologischen Gesetzen. Der Ursprung des Lebens ist also – gemäß kirchlicher wie wissenschaftlicher Dogmatik – nichts anderes als das physische Zusammenkommen von zwei Zellen, und in diesem Akt wirken tatsächlich nur die Gesetze der Materie. Gemäß kirchlicher wie wissenschaftlicher Dogmatik gibt es keine immaterielle Seele, die in diese Verbindung von Materie eingeht und den sich bildenden Körper mit Bewußtsein und Energie beseelt.

Hier bei dieser entscheidenden Frage nach der wahren Natur von Leben und Bewußtsein zeigt sich, daß die pseudo-religiösen und -wissenschaftlichen Ansichten nichts anderes sind als die Pole desselben materialistischen Denkschemas.

Das gemeinsame Urpaar: Die Forscher vor Darwin, wie James Hutton (1726–1797), Jean Baptiste Lamarck (1744–1829), Baron de Cuvier (1769–1832) und Charles Lyell (1797–1875), gingen vom biblischen Verständnis der individuellen Schöpfung der Arten aus. Aber sie wandten sich gegen die christliche Geschichtsdoktrin, die die gesamte Erdgeschichte für die kirchliche Heilslehre vereinnahmte und sie deshalb gemäß biblischer Zeitskala auf ein paar wenige Jahrtausende komprimierte. Nachdem Andersdenkende nicht mehr mit Folter und Ermordung rechnen mußten, wagten erste Wissenschaftler, diesem (vermeintlich) biblischen Weltbild zu widersprechen. James Hutton zum Beispiel, der Vater der modernen Geologie, hielt den Bibelvertretern entgegen, daß die heute vorliegenden Gesteinsarten und Bodenstrukturen eine jahrmillionenlange Entwicklung voraussetzen. Er formulierte sein „Prinzip der Gleichmäßigkeit“, das besagt, daß die Entwicklungsprozesse, die wir heute beobachten, auch in der Vergangenheit mit derselben Gleichmäßigkeit wirksam waren. Dieses Prinzip der allmählichen Entwicklung über Jahrmillionen wurde von Charles Lyell in seinem einflußreichen dreibändigen Werk Principles of Geology (1830–33) ausformuliert. Lyell und seine Anhänger äußerten bereits in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts die Vermutung, eine natürliche Selektion merze innerhalb einer Art behinderte oder mißratene Formen aus. Die Präexistenz der Artenvielfalt vor der natürlichen Selektion zweifelten sie jedoch nicht an. Dennoch faßten auch sie schon die Idee ins Auge, daß die gesamte Vielfalt aller Arten vielleicht von einer Urform abstammen könnte, was nicht unbiblisch war, denn als Erklärung für die Entwicklung des Menschen bestand ja das Dogma, daß alle Menschenrassen von einem Urpaar, Adam und Eva, abstammten. Warum also nicht den Gedanken weiterführen und nachforschen, ob nicht nur die Rassen innerhalb einer Art, sondern auch die Arten selbst von einer Urform abstammten?

Die Ideen, die schon seit einiger Zeit im Raum schwebten, formulierte Charles Darwin (1809–1882) in seinem Buch
Die Entstehung der Arten durch natürliche Auslese oder die Erhaltung begünstigter Rassen im Kampf ums Dasein, das 1859 erschien und eine bahnbrechende Wirkung zeitigte. Sogar Charles Lyell, der Papst der damaligen Geologie, bekehrte sich in seinen alten Tagen zu Darwins Theorie – was einen wichtigen Meilenstein in der Verbreitung des Darwinismus darstellte. Lyell gab seine Vorstellung von den Zeitkreisen auf und bekannte sich offen zur linearen, allmählichen Evolution der Arten.

Mit seinen Büchern
On the Origin of Species (1859) und The Descent of Man (1871, „Die Abstammung des Menschen“) sagte sich Darwin von allen kirchlich-ideologischen Verpflichtungen frei und formulierte als erster eine ausführliche Evolutionstheorie auf der Grundlage der natürlichen Selektion.

Der Gedankengang hinter der Evolutionstheorie ist einleuchtend, einfach und einfältig (im Gegensatz zur vielfältigen, multidimensionalen Realität): Jede Art erzeugt mehr Nachkommen, als zum Überleben notwendig sind. Unter der Vielzahl von Nachkommen einer Art gibt es natürlicherweise immer gewisse Unterschiede. Die meisten Unterschiede sind für die evolutionäre Entwicklung unbedeutend, einige sind schädlich, aber einige Veränderungen stellen auch Verbesserungen dar. Die Individuen einer Art, die schädliche Abweichungen von der Norm aufweisen, werden durch die natürliche Auslese aussortiert, d. h. sie sterben aus, und jene Individuen, die eine Verbesserung ihrer körperlichen Konstruktion aufweisen, können sich im Kampf ums Dasein durchsetzen. Über die Jahrtausende summieren sich diese kleinen Verbesserungen, und zwar so lange, bis sich die verbesserte oder veränderte Art so sehr von der ursprünglichen Art unterscheidet, daß sie eine neue Art darstellt.

„Die Erhaltung vorteilhafter individueller Unterschiede und Veränderungen und die Vernichtung nachteiliger nenne ich natürliche Zuchtwahl oder Überleben des Tüchtigsten. […] Die natürliche Selektion erforscht in der ganzen Welt täglich und stündlich die geringsten Veränderungen, sie verwirft die nachteiligen und bewahrt und summiert alle vorteilhaften, sie arbeitet still und unmerklich an der Verbesserung der organischen Wesen und ihrer organischen und anorganischen Lebensbedingungen“, schreibt Darwin in seinem Buch
On the Origin of Species.

zurück

Genetik und der Neodarwinismus

Der Darwinismus ging von der unmerklichen Verbesserung der organischen Wesen aus. Entspräche diese Theorie der Wirklichkeit, müßten unter dem gegenwärtigen Tier- und Pflanzenbestand und insbesondere in der Welt der Fossilien viele Übergangsformen zu entdecken sein. Denn im Laufe von vielen Jahrtausenden müßten sich einzelne Zweige so weit von der Elternrasse abgespalten haben, daß auch die unmerklichen Verbesserungen sichtbar würden. Da solche Übergangsformen weder heute noch unter den Fossilien zu finden sind, kam die Evolutionsforschung von Darwins Erklärung ab, was aber in keiner Weise heißt, daß der Evolutionsvorgang angezweifelt worden wäre. Der Darwinismus wurde einfach mit den Erkenntnissen des damals eben neuentdeckten Wissenschaftszweiges der Genetik vermischt. Darwin hatte gemeint, daß äußere Bedingungen (Umweltfaktoren, Kampf ums Dasein und Selektion) genügten, um das Entstehen neuer Arten zu erklären. Aber Darwins berühmtestes Beispiel, die Galapagos-Finken, zeigten, daß gerade diese Annahme nicht stimmt. Veränderte Umweltverhältnisse, wie z. B. die Isolierung in einem begrenzten Lebensraum, können gewisse Veränderungen in der Körperform herauszüchten, aber es entstehen nie neue Arten. Darwins Finken hatten zwar unterschiedliche Schnabelformen entwickelt, aber waren offensichtlich immer noch Finken und Vögel.

Deshalb versuchten die Vertreter des Neodarwinismus, den hypothetischen Evolutionsvorgang durch zufällig entstehende Veränderungen der Genstruktur zu erklären.

Ihre Logik lautete wie folgt: Beim Kopieren des genetischen Codes von Generation zu Generation treten immer wieder Abweichungen („Mutationen“, d. h. Kopierfehler) auf. Die Tier- oder Pflanzenexemplare mit Verschlechterungen seien unfähig zu überleben, hingegen jene mit Verbesserungen könnten sich gegenüber der „normalen“ Masse durchsetzen und diese letztlich sogar ersetzen. Zumindest seien sie in der Lage, aufgrund des zufällig erworbenen Vorteils neben der normalen Mehrheit zu bestehen und sich zu einer neuen Rasse oder sogar zu einer neuen Art zu entwickeln.

Beide Theorien – Darwins Ansicht, daß sich äußere Einflüsse rückwirkend in einer Evolution niederschlagen, und die neodarwinistische Mutationsthese – messen der natürlichen Selektion die entscheidende Bedeutung bei und gehen von der Annahme aus, daß zufällige Veränderungen im genetischen Code zur Entwicklung neuer Arten führen können. Sie geben zu, daß die Wahrscheinlichkeit einer Verbesserung sehr gering sei, doch ausgedehnt auf eine allmähliche Evolution über Jahrmillionen werde auch die geringe Wahrscheinlichkeit wahrscheinlich.

An dieser Stelle müssen wir wieder den bereits überstrapazierten gesunden Menschenverstand anwenden. Die ganze Diskussion über Evolution beruht auf unserem guten Willen, die unhaltbaren Dogmen der Biogenese (Entstehen von Leben aus Materie) der Diskussion zuliebe zu glauben und weiterzuverfolgen. Wir haben gesehen, daß es unmöglich ist, daß Atome sich zufällig zu organischen Verbindungen zusammenfinden. Die Wahrscheinlichkeit ist gleich Null, und selbst wenn das Unmögliche geschehen sollte und Atome sich im Fluß unendlicher Kombinationen auch einmal zu einer „brauchbaren“ Kombination zusammenfügen sollten, würden diese Kombinationen mit der nächsten Welle bereits wieder auseinandergerissen. Und selbst wenn sie bestehen bleiben sollten, entstände bloß tote organische Materie, aber nie ein lebendes Wesen.

Machen wir nun den nächsten Quantensprung und glauben sogar, daß trotzdem irgendwie erste lebende Mikroben und Einzeller aus toten organischen Verbindungen entstanden seien. Die Körperform eines jeden Lebewesens beruht auf einer bestimmten Genstruktur. (Worauf die Genstruktur beruht, kann die Biologie bis heute nicht erklären, obwohl sie verbissen forscht, um diesen „Schlüssel zum Leben“ zu finden.) Jeder funktionierende Körper hat eine funktionierende und komplette Genstruktur. Wie entstand aus einem Einzeller ein Mehrzeller? Wie spalteten sich die ersten Lebensformen in Tiere und Pflanzen auf? Wie entstanden aus den „ersten“ Weichtieren Fische? Wie entstanden aus den Fischen die landerobernden Amphibien? Wie entstanden aus Amphibien Reptilien? Wie entstanden aus Reptilien Vögel und Säugetiere? Wie entstand der Mensch?

Es gibt zwei grundlegende Evolutionshypothesen, die erklären sollen, wie aus der einen Art eine neue Art entstehen soll. Körperformen verändern sich nur dann erblich, wenn sich die Genstruktur verändert. Entweder verändert sich die Genstruktur sprunghaft, oder sie verändert sich über langsame, unmerkliche Schritte.

Man kann die Genstruktur eines funktionierenden Körpers mit dem Text eines Buches vergleichen. Dieser Vergleich ist sehr gut, weil er uns einen konkreten Eindruck von dem vermittelt, worum es überhaupt geht, wenn wir von „Genstruktur“ sprechen.

Die organischen Informationsträger (Chromosomen, DNS, RNS) sind riesig lange Stränge mit einer ganz bestimmten Abfolge von Gen-Elementen. Die Schlüsselfunktion kommt hierbei der DNS zu, die in jeder Zelle vorhanden ist. Die DNS ist eine Kette von Bausteinen, deren Reihenfolge die Erbinformation eines Organismus enthält. Die DNS ist eine sog. „Doppelhelix“, das heißt, sie besteht aus zwei Kettenmolekülen, die spiralförmig ineinander gewunden sind. Jedes dieser Kettenmoleküle besteht aus Millionen von Gliedern, die sich jedoch nur aus vier verschiedenen Bausteinen (Nukleotiden) zusammensetzen. Die genetische Information läßt sich mit einer Information vergleichen, die schriftlich durch das sinnvolle Aneinanderreihen von Buchstaben formuliert wird. Tatsächlich setzt sich der genetische Code aus einem „Alphabet“ zusammen, das zwar nur vier Buchstaben aufweist, doch diese vier Buchstaben setzen sich in vielfacher Kombination zu sinnvollen Sätzen zusammen. Bei Bakterien hat die DNS einige Millionen Bausteine, bei höheren Lebensformen viele Milliarden und Billiarden. In einer Zelle gibt es aber nicht nur die DNS, sondern z. B. auch noch die Proteine, die Mitochondrien usw. Die „Schrift“ der DR-Nukleinsäure hat vier Buchstaben, die Protein-„Schrift“ hat 20.

Die Zellen teilen sich konstant. Das bedeutet erstens, daß sich die gesamte milliardenfache Erbinformation einer jeden Zelle identisch kopieren muß. Und nicht nur das: Die Verdoppelung einer Zelle bedeutet, daß auch der Kopierapparat sich selbst kopiert!

Jede Zelle ist also wie ein Buchtext mit Milliarden von Buchstaben. Wie groß ist nun die Möglichkeit, daß durch einen blinden Eingriff die Buchstaben vertauscht werden, so daß ein neuer, selbständiger Text entsteht? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß Fehler erzeugt werden? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß nach der Veränderung ein neuer Satz entsteht, der inhaltlich und grammatikalisch richtig ist? Und wie groß ist die Möglichkeit, daß aus dem Buchstabenvorrat des Buches ein neues Buch entsteht? Noch viel geringer als die Wahrscheinlichkeit, daß organische Materie aus einer zufälligen Kombination von Atomen entstand, und diese Wahrscheinlichkeit haben wir bereits als absurde Unwahrscheinlichkeit kennengelernt.

Die Genstruktur eines jeden Körpers enthält zahllose, vielschichtige Informationen, genauso wie der Text eines Buches. Die heute überall gelehrte „Wahrheit“ der Evolution besagt nun folgendes: Neue Arten entstehen durch zufällige neue Genkombinationen. Durch Mutationen, d. h. durch zufällige Veränderungen in der Reihenfolge der Gen-Buchstaben, entsteht ein neues Buch, und zwar nicht nur ein Buch mit gleichem, sondern mit größerem Umfang! Denn die Evolutionshypothese behauptet, daß aus einfachen Formen kompliziertere Formen entstanden seien.

Wenn die Genstruktur mit einem Mal verändert würde, müßte ein Knorpelfisch plötzlich einen Knochenfisch gebären, oder ein Amphibium ein Reptil, ein Reptil ein Säugetier, eine Antilope eine Giraffe, usw. Oder die Entwicklung geht unmerklich vonstatten: Irgendwo entsteht aufgrund von UV-Strahlung, genetischem Kopierfehler oder eines radioaktiven Einflusses bei dem Vertreter einer Art eine geringfügige Änderung in der Genstruktur, so daß – in einem seltenen Ausnahmefall – eine kleine Verbesserung der körperlichen Konstruktion eintritt. Bei der Fortpflanzung wird sich diese nur einmal vorhandene Verbesserung jedoch wieder vermischen und verlieren, denn es ist unmöglich, daß bei einem zweiten Vertreter derselben Art dieselbe Verbesserung eingetreten ist und daß sich diese beiden dann auch noch treffen und paaren. Und selbst dann würde die Änderung verloren gehen, was jeder Tierzüchter bestätigen kann. Hinzu kommt noch, daß durch solche Veränderung nie neue Arten, sondern nur neue Rassen entstehen!

Man kann also die materialistischen Thesen – vom Urknall über die Biogenese bis zur neodarwinistischen Evolutionstheorie – mit bestem Willen drehen und wenden wie man will, sie sind und bleiben Unsinn.

Dennoch wird dieses absurde, in jedem Gedankengang unmögliche Szenario von intelligenten Menschen weltweit geglaubt, und auf der Grundlage dieses Weltbildes wurde eine neue menschliche Rasse gezüchtet, die völlig gedankenlos handelt und das Leben der Erde stört und immer mehr zerstört.

Alle anderen Kronzeugen der Evolution, wie die genetische „Verwandtschaft“ von Menschen und Tieren, die Entwicklungsstufen des Embryos oder der „Affenklammereffekt“ von neugeborenen Menschen, sind Projektionen des evolutionären Wunschdenkens auf Fakten, die ganz andere Erklärungen haben können als die angebliche Evolution.

Als Beispiel dafür, wie das Denkschema „Evolution“ die Urteilskraft vereinnahmt, diene der „Affenklammereffekt“.

zurück

Der Affenklammereffekt bei neugeborenen Menschen

Einer der meistgezogenen Trümpfe des Evolutionismus ist der folgende: „Der Mensch stammt vom Affen ab, und das beweist jedes neugeborene Kind. Gibt man dem Neugeborenen einen Stab in die Hände, reagiert es sofort mit einem Affenklammereffekt und hält sich am Stab fest, und zwar so fest, daß – wenn man den Stab hochhebt – das neugeborene Kind sich daran festklammert und sein eigenes Körpergewicht hält – eine Fähigkeit, die das Kind später verliert.“

Gemäß der Evolutionstheorie hat sich die Linie der Affen und Menschen schon vor über zehn Millionen Jahren von einem gemeinsamen Hauptstamm, dem der sogenannten Primaten, abgetrennt. Von den damaligen Primaten wird gesagt, sie seien die primitiven, raubtierähnlichen Affen- und Menschenvorfahren gewesen. Aber es ist nicht einmal sicher, ob diese bereits in den Bäumen lebten. Wie soll der Mensch also von diesen Primatenvorfahren einen „Affenklammerreflex“ geerbt haben?

Artenabspaltung geschieht, laut Evolutionstheorie, durch eine zufällige Mutation des Erbgutes, wodurch der Konstruktionsplan des Körpers der Nachkommen verändert wird. Wenn aus einem Primaten ein „Mensch“ entsteht, dann bedeutet das, daß dessen Genstruktur in eine neue Genstruktur umgewandelt wird, sonst würde ja keine neue Art, sondern nur eine neue Nebenrasse des entsprechenden Primaten entstehen. Wie soll da im menschlichen Erbgut noch ein Klammereffekt gespeichert sein?

Spuren von früheren Verbindungen mit tierischen Lebensformen werden – gemäß vedischer Erklärung – nicht in den Genen gespeichert, sondern im feinstofflichen Körper (Unterbewußtsein). Weil der Affe – und nicht der Primat – tatsächlich eine mögliche letzte Tierform auf dem Weg der Seele zum Menschenkörper darstellt, ist es nicht verwunderlich, daß dieser für ein Affenbaby überlebensnotwendige Reflex auch noch im unterbewußten Programm des neugeborenen Menschen vorhanden ist.

Beweist der Klammereffekt irgend etwas, dann nicht die Evolution, sondern die Reinkarnation!

zurück

Biblischer Kreationismus – die einzige Alternative?

Der einzige laute Einspruch gegen die Evolutionstheorie kommt aus dem Lager der fundamentalistischen Religionen, insbesondere aus dem Lager der Kreationisten. In Amerika ist diese Bewegung sehr einflußreich, und sie führt einen vehementen Kampf gegen alle Andersgläubigen, denen sie mit dem „Teufel“ und mit „ewiger Hölle“ droht. Es gibt bereits Kongreß- und Parlamentsmitglieder, die sich zu diesem Glauben bekennen.

Weil ich (der Autor) den religiösen Fanatismus für eine noch größere Bedrohung der Menschheit halte als den Materialismus, möchte ich das Thema des Kreationismus („Schöpfungsglaube“) kurz beleuchten und ihn von der vedischen Genesis unterscheiden. Mein Hauptanliegen ist es aufzuzeigen, daß der Kreationismus
nicht die einzige Alternative zum Evolutionismus darstellt. Die vedische Offenbarung ist nicht nur eine Alternative, sondern eine Synthese, denn sie vermag logisch und wissenschaftlich den göttlichen Ursprung von Materie und Leben zu erklären. Sie spricht ebenfalls von einer „Evolution“, aber nicht von einer unsinnigen Evolutionstheorie, die behauptet, Leben entstehe aus Materie. Vielmehr zeigt sie, wie die Gesamtheit der Planeten und des darauf bestehenden Lebens als universale, organische Einheit einer zyklischen Evolution unterliegt und sich multidimensional entwickelt.

In Amerika und immer mehr auch in Europa und den anderen Kontinenten wird die Evolutionskritik auf die Auseinandersetzung „Kreationisten gegen Evolutionisten“ beschränkt. Wie bereits zu Beginn dieses Kapitels erwähnt wird, ist dies ein guter Trick, um die Aufmerksamkeit von den eigentlich wichtigen Kritikpunkten abzulenken.

Weil die vedische Offenbarung ebenfalls – auf den ersten Blick ähnlich wie der Kreationismus – von einem Schöpfer, einer göttlich allmächtigen Kraft/Person („Gott“, im Sanskrit Visnu bzw. Krsna) ausgeht, möchte ich hier die beiden klar auseinanderhalten.

Die Analyse des Materialismus (Evolutionismus) verhalf uns zu einem vertiefteren Verständnis von dem, was „Leben“
nicht ist, nämlich ein Produkt von Materie. Ebenso wird uns die Analyse des Fundamentalismus (Kreationismus) zu einem vertiefteren Verständnis von dem verhelfen, was „Gott“ nicht ist, nämlich ein willkürlicher Schöpfer.

Das Problem der Fundamentalisten besteht darin, daß sie sich einzig und allein auf ihre eigenen heiligen Schriften berufen (was an sich nicht schlecht ist), was jedoch dazu führt, daß sie aufgrund dieser fanatischen Einseitigkeit nicht einmal ihre eigenen Schriften mehr richtig verstehen. Sie isolieren ihre Schriften, indem sie jede historische Wurzel der Schrift verleugnen und andere heilige Schriften verteufeln.

Ein Beispiel hierfür sind die biblischen Kreationisten. Für sie ist die Bibel die isolierte, einzige Offenbarung Gottes in einem historischen Vakuum. Doch wer sich nicht solche Scheuklappen aufsetzt, erkennt sogleich, daß zwischen allen offenbarten Schriften Parallelen bestehen, was auf nichts anderes hinweist, als daß sie alle aus derselben Quelle stammen. Das wird besonders deutlich bei dem biblischen Schöpfungsbericht (Genesis) in den ersten zwei Kapiteln des 1. Buches Mose.

Erstens einmal muß man sich klar vor Augen halten, daß am Anfang der Bibel
zwei Schöpfungsberichte festgehalten sind. Der erste beschreibt die Schöpfung des Universums mit allen Lebewesen und den Menschen in sieben „Tagen“, und der zweite beschreibt die Erschaffung von Adam und Eva und die Geschichte vom Paradies. Daß hier zwei verschiedene Berichte vorliegen, ist für die meisten Theologen und auch für den unbefangenen Leser offensichtlich. Für diejenigen, die andere religiöse Schriften als nur die Bibel kennen, werden sogleich auch die Parallelen sichtbar: Der Bericht von ersten Menschen bis hin zu einer Sintflut findet sich auch in sumerischen Quellen – dort sogar noch ausführlicher. Der Schöpfungsbericht der sieben „Tage“ hingegen findet sich in den vedischen Quellen, und zwar ebenfalls viel ausführlicher (was nicht schwierig ist, denn in der Bibel umfaßt dieser Schöpfungsbericht nur 31 Verse). Der Streit um die Interpretation der sieben Tage entbrennt immer um die Frage, ob der Ausdruck wörtlich oder symbolisch gemeint sei. Dabei begehen beide Gegner denselben Fehler: Sie projizieren das Paradigma der linearen Zeit auf die Schöpfung. Die Beschreibung von „sieben Tagen“ impliziert jedoch einen abgestuften Schöpfungszyklus oder eine Schöpfungsspirale. Die vedische Beschreibung von den sieben Schöpfungen ist in den Purana-Schriften ein häufiges Thema. Aus diesen detaillierten Offenbarungen geht hervor, daß es hier nicht um einen linearen oder chronologischen Schöpfungsablauf geht, sondern um Schöpfungsebenen. Die Schöpfung ist kein einmaliger, sondern ein konstanter Vorgang! Immer wieder entstehen und vergehen geschaffene Formen und gehen von der einen in die andere Dimension über, von denen es – grob unterteilt – sieben gibt. Sie entstehen nacheinander, indem aus den höheren (subtilen oder geistigen) sukzessive die niedrigeren (manifesten oder verdichteten) Dimensionen hervorgehen. Das „Nacheinander“ ist jedoch keine lineare Chronologie, weil die Dimensionen in ihrem siebten Zustand allesamt bestehenbleiben und durch einen konstanten Schöpfungsfluß verbunden sind.

Im Westen wurde diese Parallele zum ersten Mal von der Theosophin H. P. Blavatsky hervorgehoben: „Die sieben Schöpfungen finden sich fast in einem jeden Purana. … In der
Bibel sind die sieben Perioden zu sechs Schöpfungstagen und dem siebenten, dem Ruhetage, zusammengeschrumpft, und die Westlichen hängen am Buchstaben. Wenn, in der indischen Philosophie, der wirkende Schöpfer die Welt der Götter, die Keime aller undifferenzierten Elemente und die Anfänge der künftigen Sinne hervorgebracht hat – kurz gesagt, die Welt der Dinge an sich –, so bleibt das Weltall durch einen Tag des Brahma oder eine Periode von 4’320’000’000 Jahren unverändert. Dies ist die siebente passive Periode, oder der „Sabbath“ der östlichen Philosophie …“

Im ersten Schöpfungsbericht der Bibel heißt es, Gott habe am sechsten „Tag“ den Menschen erschaffen. Durch eine Vermischung der beiden Schöpfungsberichte kommen die Kreationisten zum Schluß, Gott habe am sechsten Tag
Adam und Eva erschaffen. Auf der Grundlage dieses doppelten Fehlgriffes (Vermischung und lineare Zeitprojektion) berechnen sie nun das Datum der Schöpfung, denn die Nachkommen von Adam und Eva sind genau aufgelistet, mit Namen und Lebenslänge. So kommen sie darauf, Gott habe die Schöpfung ein paar Jahrtausende vor Christus vorgenommen. Sie beharren darauf, daß mit dem Wort „Tag“ irdische 24-Stunden-Tage gemeint seien, obwohl die Sonne erst am vierten Tag erschaffen wurde, die Erde aber schon am ersten und die Pflanzen und Bäume am dritten, noch vor der Sonne! Die kreationistische Erklärung lautet hier, ein „Tag“ sei nicht unbedingt von der Sonne abhängig. Gott habe während der ersten drei Tage einfach eine andere Lichtquelle in den Himmel gehängt oder vielleicht sogar selbst geleuchtet.

Diejenigen, die auf der Grundlage der Bibel oder des Korans an einen 6-Tage-Kreationismus glauben, haben jedoch den Vorteil, dass sie nicht in den Paradigmen der Evolutionstheorie gefangen sind, weshalb sie viele schlagende Argumente gegen diese Theorie vorbringen können. Sie zeigen auf, dass vieles in dieser Theorie einem materialistischen Glauben mit einer entsprechenden Interpretation entspringt, sowohl in Fragen der Biologie als auch der Genetik, der Archäologie und der Geologie.

Zum Beispiel zeigt eine neutrale Betrachtung der geologischen Schichten, dass solche Schichten vielerorts nicht über eine lange Zeit allmählich und langsam abgelagert wurden, sondern innerhalb einer kurzen Zeit durch Wasserfluten, Vulkanablagerungen usw. In der kritischen Durchleuchtung und Widerlegung materialistischer Doktrinen haben kreationistische Wissenschaftler wertvolle Arbeit geleistet. Leider gehen aber auch sie mit ihren Interpretationen in eine Einseitigkeit und verabsolutieren ihre eigene Interpretation der Bibel bzw. des Korans und verteufeln dabei alle anderen Religionen und Glaubensrichtungen.

Aus 
vedischer Sicht stellen sowohl die Evolutionstheorie als auch der fundamentalistische Kreationismus einseitige Betrachtungsweisen dar, die heute durch eine ganzheitliche, theistische Sicht überwunden werden können.

Diese Ausführungen zeigen auf, daß heute nicht nur in den Wüstenländern ein religiöser Fanatismus ausgebrütet wird, sondern auch in den Industrieländern. Das erste Symptom des Fanatismus macht sich daran erkennbar, daß alle anderen Religionen und Gottesoffenbarungen verfälscht dargestellt werden, um sie unglaubwürdig zu machen. So schreibt z. B. der holländische Biologe und Kreatonist Dr. W. Ouweneel: „Zur Zeit Moses glaubten die Hindus, die Erde werde auf dem Rücken von Elephanten getragen, die auf einer großen Schildkröte ständen, welche in einem Weltmeer umherschwämme. Die Bibel kennt nichts von solch einem Unsinn. … Eine solche Vorstellung verrät ihren primitiven heidnischen Ursprung – doch diese Art Unsinnigkeiten fehlen in der Bibel vollständig.“

Immer wieder wird im „Namen von Gott“ versucht, Gott zum Schweigen zu bringen. Mit ihrem Absolutheitsanspruch sprechen die Fundamentalisten Gott das Recht ab, sich verschiedenen Menschen verschieden zu offenbaren. Sonst müßten sie sich nämlich eingestehen, daß ihre offenbarten Texte nicht die einzigen und wahrscheinlich auch nicht die höchsten Offenbarungen enthalten.

Und genau das ist der Fall: Gott spricht mit System, nicht mit Schablone. Er will alle Geschöpfe (nicht nur jene der Erde, sondern aller Planeten und aller Universen) zum höchsten Ziel führen und offenbart deshalb die gesamte Treppe mit allen Stufen bis hin zum Ziel.

Der unantastbare Glaube der fundamentalistischen Gläubigen entspringt der fundamentalen Angst davor, sich entwickeln und noch etwas Zusätzliches lernen zu müssen. Deshalb projizieren sie ihre Ängste auf Feindbilder und liebäugeln sogar sehnsüchtig mit der Inquisition (Todesstrafe für Andersdenkende!): „Als er [Galilei] 1633 durch die Inquisition verurteilt wurde, geschah das mindestens ebenso sehr wegen seines satirischen und streitlüsternen Vorgehens wie wegen seiner eigentlichen Lehre. Würde man heute nicht ebenfalls einen Wissenschaftler ablehnen, der alle, die nicht mit ihm einig sind, ‚intellektuelle Zwerge‘ und ‚dumme Idioten‘ nennt? Kann man sich nicht denken, daß die Inquisition – wie viele Fehler sie auch gemacht haben mag – solch einen Menschen etwas leisere Töne anschlagen ließ …?“

Diese zynische Scheinheiligkeit ist nicht etwa ein verirrter Einzelfall. Der deutsche Informatiker und Kreationist Dr. W. Gitt schreibt: „Jeder einzelne muß sich aufmachen und in Bekehrung (Apg 3,19) und Wiedergeburt (Joh 3,3) das Heil empfangen. Der Evangelist Wilhelm Pahls sagte darum einmal sehr treffend: „Wer nicht zweimalgeboren ist, dem wäre es besser, er wäre nie geboren. [!]‘ “ Ein „Heide“ wäre also besser gar nie geboren worden! (Warum läßt „Gott“ dann überhaupt die Geburt von „Heiden“ zu?) Durch Gottes Fügung rutschen solchen Menschen manchmal ihre faschistisch-pseudoreligiösen Geheimnisse raus, so daß jeder hören kann, woher sie kommen und wohin sie führen. Wer Ohren hat, der höre!

Genauso wie Fanatismus und Dogmatismus keine Alternativen sein können, können auch der Materialismus und Evolutionismus keine Alternativen sein. Die Menschen sind heute aufgefordert, nicht gleichgültig zu sein und sich auch nicht mit Halbwahrheiten zufriedenzugeben. Notwendig ist eine
echte Wissenschaft und eine echte Religion, das heißt eine religiöse Wissenschaft und eine wissenschaftliche Religion.

Anfang

_______________
(1) Trefil, James: Die Astrophysik der Dunklen Materie zurück
(2) Spektrum der Wissenschaft 1995 zurück