Experimentelle evolutionsbiologische Forschungen haben gezeigt, dass die Fähigkeit zur mikroevolutioven Veränderung eine Grundeigenschaft des Lebens ist. Darf Makroevolution – die Entstehung komplexer Strukturen und Grundbaupläne des Lebens – damit ebenfalls als empirisch belegte Tatsache gelten? Reichweite und Grenzen mikroevolutiver Vorgänge sowie naturwissenschaftlich begründete Einwände gegen das Makro-Evolutionskonzept werden in diesem Lehrbuch allgemeinverständlich, systematisch und sachlich behandelt.
Dabei zeigt sich einmal mehr, dass Antworten zum Ursprung und zur Geschichte des Lebens nicht ohne weltanschauliche Grenzüberschreitungen möglich sind. Eine klare Trennung zwischen objektiven Daten, theoriegeleiteten Interpretationen und unterschiedlichen weltanschaulichen Vorentscheidungen erweist sich für die Beurteilung von Ursprungstheorien als unumgänglich.