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Die Wissenschaft der Involution

Involution in den
vedischen Beschreibungen

Ältestes Wissen und neuste Erkenntnisse: ein Kreis schließt sich
– Grundlage zu einem Bewußtseins-Quantensprung


Geschrieben unter Verwendung von Ausschnitten aus Kapitel 2 und 4 des Buches Gott und die Götter
© Govinda-Verlag (mit freundlicher Genehmigung)

Zeugnisse der vedischen Kultur
Die Relativität der Zeit
Ursprung und Aufbau des Universums
Die universale „Gen-Verwandtschaft“
Die Menschheit stammt aus höheren Dimensionen
Schöpfung aus Gedankenkraft
Die vierzehn Dimensionsebenen im Universum
Höherdimensionale Wesen = göttliche Wesen?
Die Lichtwelten
Die dunklen Mächte im Universum

Das Thema der Involution geht über die herkömmlichen naturwissenschaftlichen Ansichten hinaus und erfordert ein neues, multidimensionales Weltbild, in dem auch die „paranormalen“ Aspekte der materiellen Realität Platz haben, wie höhere Dimensionsebenen, mind over matter, Astralenergien und Reinkarnation. Es ist erstaunlich, daß gerade die ältesten Hochkulturen über ein Wissen verfügten, das diesen Ansprüchen genügt und das deshalb erst heute wieder entdeckt wird.

In diesem Artikel soll die vedische Genesis, die im vorherigen Artikel kurz zusammengefaßt wurde, weiter ausformuliert werden.

Zeugnisse der vedischen Kultur

„Bei der kritischen Betrachtung jedes altindischen Geisteserzeugnisses wird man wie in einer Spirallinie gegen ein unerschwinglich hohes Altertum hinaufgewunden. … Erscheinungen, die in der ganzen Geschichte des menschlichen Geistes unvergleichbar bleiben.“

Dies schrieb vor 170 Jahren August Wilhelm von Schlegel, der Begründer der Indologie in Deutschland und ein Sprachgenie (er beherrschte über zehn Sprachen auf dem Niveau eines Übersetzers).

Es gibt keine Kultur, die eine derart reiche Fülle an Schriften hinterlassen hat wie die altindische. Das liegt daran, daß diese Kultur nie wirklich untergegangen ist wie die sumerische oder ägyptische, sondern bis heute in Form einer spirituellen Tradition am Leben blieb. Aus diesem Grund sind viele der indischen Schriftzeugnisse relativ jung, denn sie bestehen nicht aus Tontafeln, sondern aus Palmblättern, die im Lauf der Jahrhunderte und Jahrtausende immer wieder neu abgeschrieben werden mußten. Obwohl die ältesten Palmblätter, die wir heute noch besitzen, höchstens eintausend oder zweitausend Jahre alt sind, ist es offensichtlich, daß die darin übermittelten Informationen auf viel ältere Quellen zurückgehen.

Der größte Teil dieser Schriften, niedergeschrieben in der hochkomplizierten Sanskritsprache, befaßt sich mit geistigen und religiösen Themen (Selbstverwirklichung, Gotteserkenntnis), was bereits einen wichtigen Hinweis auf die Prioritäten dieser Kultur darstellt. Quer durch diese Schriften hindurch, und insbesondere in den spezifischen Abhandlungen, findet man aber auch viele konkrete wissenschaftliche Informationen.

In der letzten Zeit sind vor allem die Lehren des
Ayur-Veda berühmt geworden (jene Teile der vedischen Schriften, die sich mit Medizin und der Erhaltung der Gesundheit befassen). Weniger bekannt sind jene Teile, die sich mit dem Aufbau des Universums und mit Sankhya, einer Art multidimensionalen Physik, befassen. Die Purana-Kosmogonie enthält Informationen über die Entstehung des Universums, die erst im 20. Jahrhundert wieder herausgefunden wurden, zu einem großen Teil aber noch unentdeckt sind oder bestritten bzw. verheimlicht werden, vor allem die Realität von „PSI-Kräften“ und höherdimensionalen Welten.

In mytho-logischen Formulierungen und Bildern vermittelt die vedische Genesis viele Informationen, die mittlerweile auch von der modernen Wissenschaft erkannt wurden, zum Beispiel: daß der Raum in sich gekrümmt ist, daß Materie eine Form von sich ständig wandelnder Energie ist, daß Raum und Zeit relativ sind, daß das Universum seit Jahrmilliarden existiert, daß das Universum durch eine Ausdehnung einer samenförmigen Urmaterie entstanden ist, daß die Erde 4 bis 6 Milliarden Jahre alt ist und eine glühende Phase hinter sich hat. Des weiteren wird gesagt, daß die Sonne heute etwa die Hälfte ihrer Lebensdauer hinter sich hat und in zwei Milliarden Jahren einhundert Mal größer sein wird als heute, bevor sie erlöscht. Genau dasselbe erkennen heute auch die Kosmologen auf der Grundlage der Quantenphysik, wenn sie sagen, die Sonne werde in rund zwei Milliarden Jahren zum einem „Roten Riesen“ anwachsen, bevor sie zu einem „Weißen Zwerg“ verglüht.

Das Urwissen der Menschheit hat hier also modernes Wissen um Jahrtausende vorweg genommen und geht in vieler Hinsicht noch über das moderne Wissen hinaus.

Woher hatten die alten Inder ihre Einsichten? Bestimmt nicht aufgrund von empirischer Forschung, denn die dazu erforderlichen technologischen Apparaturen, die erst in der Neuzeit mit einem enormen Aufwand entwickelt wurden, standen ihnen nachweisbar nicht zur Verfügung. Was waren dann ihre Quellen?

Während die heutigen Geschichtsforscher über diese Frage nur spekulieren oder sie rundweg ignorieren, äußern sich die vedischen Schriften ohne Geheimnisse und Umschweife: In früheren Zeitaltern hatten die Menschen direkten Kontakt mit Gott und den Göttern und bekamen von ihnen den notwendigen Einblick in die Zusammenhänge des Lebens. Um sicherzustellen, daß dieses einzigartige Wissen (Veda) auch im dunklen Zeitalter (Kali-yuga) erhalten blieb, entschlossen sich die Weisen und Seher vor fünftausend Jahren, dieses Wissen schriftlich festzuhalten.

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Die Relativität der Zeit

Die Selbstverständlichkeit, mit der die vedischen Schriften von der Multidimensionalität des Kosmos, entspringt nicht einem primitiven Wunschdenken oder einem mythologischen Aberglauben, sondern einer tiefen Einsicht in die Physik des multidimensionalen Kosmos.

Albert Einstein hat als einer der ersten im Westen erkannt, daß man Raum nicht unabhängig von Zeit und Zeit nicht unabhängig von Raum verstehen kann. Einstein prägte sogar den Begriff
„Raumzeit“, um auszudrücken, daß Raum und Zeit sich gegenseitig bedingen.

Dank Einsteins Relativitätstheorie und der holistischen Interpretation der Quantenphysik gibt es heute theoretische Ansätze, um die Multidimensionalität von Raum und Zeit zu verstehen, so wie sie in den vedischen Schriften beschrieben wird. Einstein erkannte zu Beginn des 20. Jahrhunderts, daß es physikalische Zustände gibt, in denen die Materie (Masse) und deshalb auch die Zeit nicht den Gesetzen von Newtons mechanischer Physik folgen.

Weil man also annehmen muß, daß es im Universum Materiezustände gibt, die nicht den irdisch begrenzten Gesetzmäßigkeiten unterstehen, muß man auch den logischen Schluß ziehen, daß dort der Raum und die Zeit von ganz anderer Qualität sind als der Raum und die Zeit auf der Erde.

Genau das sagen auch die altindischen Quellen. Sie teilen uns mit, daß es im Universum höherdimensionale Welten gibt, in denen die Zeit viel langsamer abläuft als auf der Erde. Aus der Sicht dieser Paralleldimensionen läuft auf der Erde alles rasend schnell ab, ähnlich wie im Zeitraffer. Aus der Sicht der Erde jedoch scheint in diesen Dimensionen die Zeit fast stillzustehen.

Einstein illustrierte diesen Zusammenhang mit dem berühmten Raketenbeispiel: Wenn jemand in einer superschnellen Rakete mit annähernder Lichtgeschwindigkeit losflitzt und nach einem Jahr – gemäß der Zeit in seinem Bezugssystem [Rakete] auf die Erde zurückkehrt, wird er erstaunt feststellen, daß auf der Erde mittlerweile Jahrtausende oder sogar Jahrmillionen vergangen sind.

Die vedische Physik weist auf die Ursache dieser Raum-Zeit-Relativität hin: die multidimensionale Natur des Universums. Nicht nur in superschnellen Raketen läuft die Zeit (im Vergleich zur Erde) langsamer ab, sondern auch auf den materiellen Dimensionsebenen mit höherer Schwingungsfrequenz (= geringere Verdichtung).

So heißt es zum Beispiel in der Sanskrit-Schrift Shrimad-Bhagavatam (3.11.13), daß alle Körper im Universum, von den Atomen bis zu den Galaxien,
„auf ihren jeweiligen Umlaufbahnen … eigene Jahre mit unterschiedlicher Dauer“ durchlaufen:

Einflußreiche Sterne (tara), Planeten (graha), die leuchtenden Konstellationen (riksha) und andere (adina) bis hin zu den Atomen (paramanu) im gesamten Universum (jagat) folgen ihren jeweiligen Umlaufbahnen (cakra-sthah, „spiralförmig kreisend“) und vollenden mit ihren Kreisläufen eigene Jahre mit unterschiedlicher Dauer (samvatsara-avasanena). Doch sie alle unterstehen dem höchsten Schöpfer, der von der ewigen Zeit (kāla) repräsentiert wird.

Die wahrscheinlich berühmteste Sanskritschrift, die Bhagavad-gita, definiert „Materie“ als göttliche Energie, die „unendlich wandelbar“ ist (Bg. 8.4). Die Materie besteht nicht aus atomaren Lego-Steinen, sondern ist eine fließende Energie, die sowohl horizontal als auch vertikal „unendlich wandelbar“ ist.

  • Horizontal: Die Materie erzeugt auf der uns sichtbaren Ebene konstant neue Formen.

  • Vertikal: Auch quer durch das Universum hindurch ist die Materie unendlich wandelbar, indem sie sich in verschiedenen Verdichtungsgraden (Dimensionen) manifestiert. Mit jedem Dichtegrad ist eine unterschiedliche Art des Raumes verbunden, d.h. eine Welt mit eigenem Raum-Zeit-Kontinuum und mit Wesen, deren Körper dieser jeweiligen Schwingungsfrequenz entsprechen. Genauso wie im irdischen „Äther“ Dutzende von Fernseh– und Radioprogrammen überlagert sind und mit dem entsprechenden Empfänger kanalisiert werden können, so gibt es im Universum verschiedene, sich hierarchisch überlagernde Dimensionsebenen, die im Sanskrit Loka genannt werden.

In den höheren, weniger verdichteten Lokas läuft die Zeit relativ langsamer als in denjenigen, wo die Materie dichter ist. Während in einem oberen Bereich des materiellen „Verdichtungsstrudels“ z.B. ein Jahr vergeht, vergehen auf der Erde während der gleichen Zeit Jahrtausende oder sogar Jahrmillionen von Jahren. Es könnte also durchaus sein, daß höherdimensionale Wesen, die die Erde z. B. vor zehntausend Jahren besuchten, heute wieder auf die Erde kommen: Für sie sind vielleicht zehn Monate oder Jahre vergangen und für uns auf der Erde über dreihundert Generationen.

Die vedischen Schriften enthalten ganz präzise Angaben für die universalen Zeitdilatationen aus irdischer Sicht:

360 irdische Jahre = 1 Jahr auf Indraloka
3030 irdische Jahre = 1 Jahr auf Sapta-Rishi-Loka (Gestirn der Sieben Weisen)
9090 irdische Jahre = 1 Jahr auf Dhruvaloka
3,1 Mio. irdische Jahre = 1 Jahr auf Manuloka
3,1104 Billionen Jahre = 1 Jahr auf Brahmāloka, der Welt Brahmās, der höchsten Dimensionsebene des Universums

Oder anders ausgedrückt: 1 irdisches Jahr = 24 Stunden der «Götter» auf Indraloka = knapp 3 Stunden auf Sapta-Rishi-Loka = knapp 1 Stunde auf Dhruvaloke = 10 Sekunden für die Manus = eine knappe Hunderttausendstelsekunde in der Dimensionswelt Brahmās. Würden wir für 100’000 Jahre nach Brahmāloka hochschauen, sähen wir den Ablauf von nicht mehr als einer einzigen Brahmā-Sekunde!

Diese Zeitangaben beschreiben nicht nur die Zeitverhältnisse innerhalb der verschiedenen Dimensionen des Universums, sondern auch die relativen Distanzen, denn innerhalb der materiellen Welt ist Zeit immer vom Raum abhängig. Was aus irdischer Sicht also Jahrtausende, Jahrmillionen oder Jahrbillionen dauert, dauert für die entsprechenden höherdimensionalen Wesen bloß ein Jahr oder ein paar Tage oder Stunden. Für die Menschen mögen also gewisse Galaxien Millionen und Milliarden von «Lichtjahren» entfernt sein, aber für die höherdimensionalen Wesen dieser Galaxien ist die Erde nur ein paar Jahre, Tage oder Stunden entfernt.

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3. Ursprung und Aufbau des Universums

Gemäß der vedischen Kosmologie ist Brahmās-Loka die höchste, d. h. die am wenigsten verdichtete Dimensionsebene des Universums. Der Name Brahmā ist auch im Westen bekannt. Meistens wird er im Zusammenhang mit der «Hindu-Trinität» Brahmā-Vishnu-Shiva erwähnt.

Es ist aufschlußreich, einmal näher zu betrachten, wie die vedischen Schriften als älteste Quellen der Welt den Ursprung und den Aufbau des Universums erklären. Vor diesem kosmologischen Hintergrund können neue Facetten des UFO-Phänomens beleuchtet werden, denn das UFO-Phänomen hat nicht nur empirische Aspekte (Sichtungen, Spuren, Entführungen usw.), sondern auch philosophische und theologische. Die Außerirdischen werden manchmal als Engel oder Götter bezeichnet, und die Außerirdischen selbst sprechen durch ihre Propheten und Channel-Medien ebenfalls über Gott und den Urschöpfer, die einen in einem positiven, wieder andere in einem negativen Sinn («Es gibt einen höchsten bewußten Ursprung – Gott.» Oder: «Es gibt keinen solchen Ursprung. Das sich selbst organisierende Universum stellt in sich die höchste Wahrheit/Realität dar.»)

Obwohl diese philosophischen und theologischen Aspekt in der Ufologie vielerorts verpönt sind, kommt man bei einer intensiveren Auseinandersetzung mit den verschiedenen außerirdischen Wesen nicht um dieses Thema herum, zumindest nicht, wenn man die Erklärungen der vedischen Quellen verstehen will.

Die Verschiedenheit der Bewohner des materiellen Universums kann erst dann richtig verstanden werden, wenn man die Entstehung, den Aufbau und insbesondere den Zweck des Universums kennt. Die vedische Beschreibung des Ursprungs des Universums ist im absoluten Sinn theistisch (nicht «mono-theistisch» im irdischen Sinn), das heißt, sie besagt, daß es nicht nur ein Universum, sondern unzählig viele Universen gibt – wobei es in jedem Universum einen einzigen Brahmā gibt. Die vielen Universen sind jedoch nicht aus dem Nichts oder aus sich selbst heraus entstanden, sondern haben einen gemeinsamen Ursprung: Vishnu, den Urschöpfer aller Universen.

Vishnu (sanskr. «der Alldurchdringende») ist der transzendente Urschöpfer (Gott), doch Vishnu ist nicht der ursprüngliche, höchste Aspekt Gottes, denn Gott ist «mehr» als «nur» Schöpfer der materiellen, vergänglichen Welten. Der ursprüngliche, höchste Aspekt Gottes wird in der Sanskritsprache Krishnader Allanziehende») genannt und umfaßt – weil Gott in jeder Hinsicht unbegrenzt ist – zahllose parallele Seinsformen. Eine dieser Erweiterungen (Parallelformen) Gottes ist Vishnu, der mittelbare, weltzugewandte Aspekt Gottes als leuchtender Urschöpfer.

Eine der wichtigsten Lehren der vedischen Quellen lautet: Alles ist ewig. Der wichtige Ausdruck in diesem Zusammenhang lautet Brahman (nicht zu verwechseln mit Brahmā). Brahman bezieht sich auf die göttliche Energie, die ewig ist, weil ihr Ursprung ewig ist. Diese göttliche Einheit umfaßt jedoch eine unbegrenzte Vielfalt (die Vielfalt in der Einheit), und Teil dieser Vielfalt ist die materielle Welt der Polarität mit ihren zahllosen Universen und inkarnierten Wesen, die eine göttliche oder weniger göttliche Mentalität haben können.

Alles ist ewig – auch die materielle Energie! Gemäß dem göttlichen Schöpfungsplan hat die
materielle Energie (sanskr. prakriti) die Funktion, vergängliche Formen zu hervorzubringen. Die Materie ist ewig und bringt in einer unendlichen Abfolge (= Zeit, sanskr. kāla) vergängliche Formen hervor: die materiellen Universen, die Planeten, die individuellen Körper. Wenn sich die ewige Seele (sanskr. ātmā) mit einer dieser vergänglichen Formen identifiziert, z.B. mit dem eigenen Körper oder mit den eigenen Energien oder Schöpfungen, dann nennt die Sanskritsprache dies māyā (Illusion, wörtlich «das, was nicht ist»).

Aus Vishnu gehen alle Universen in samenartiger Form hervor und dehnen sich aus, wobei derselbe Vishnu in jedes dieser Universen eingeht, ohne dadurch jedoch seine gleichzeitige Gegenwart außerhalb aller Universen zu verlieren. Die kosmische und atomare Materie vereinigt sich in Vishnu, der das bewußte Zentrum des
universalen Energiemeeres (sanskr. garbha-udaka) ist. Nebenbei: Das Konzept des Udaka-Energiemeeres wird heute auch von den holistischen Quantenphysikern erahnt, die von einem impliziten universalen Quantenpotential sprechen. Wenn Vishnu in seiner zweiten Form in die Urmaterie des sich ausdehnenden Universums eingeht, beginnt die Materie, sich zu formen. In der Sprache der modernen Kosmologie bedeutet dies: In der Materie des inflationären Universums kommt es zu einem Symmetriebruch, ohne den es keine materiellen Formen (Galaxienhaufen, Galaxien, Sonnen, Planeten usw.) geben könnte, denn die Materie würde sich gleichmäßig und nebelartig in alle Weltallrichtungen ausdehnen und in einem hypothetischen Nichts verpuffen.

Aus der zweiten Vishnu-Form, dem Garbha-udaka-Vishnu, geht Brahmā hervor und mit ihm auch die höchste Dimensionsebene des Universums. Brahmās Leben entspricht der gesamten Lebensdauer des Universums. Innerhalb des jeweiligen Universums ist es Brahmā, der die Schöpfung, d. h. die weitere Verdichtung der Materie, vornimmt. Von Brahmā gehen direkt oder indirekt alle Lebensformen im Universum aus, und er ist es, der sagt: «Es werde Licht! Es werde Tag! Es werde Nacht!» Diese sekundäre Schöpfung ist Brahmās Aufgabe. Er ist der mächtigste, erste Schöpfergott im Universum; aber wenn die Menschen zu Brahmā hochschauen, denken sie angesichts seiner Größe, Macht und Schöpfungskraft, er sei Gott. Aber Brahmā ist nicht der ursprüngliche, absolute Gott, sondern ein «Sohn Gottes», der «erste». (Angesichts der Ewigkeit aller Individualität sind irdische Worte und Superlative wie «der höchste» und «der erste» immer etwas problematisch, da mißverständlich.)

Eine der vielen Stellen in den vedischen Schriften, wo Brahmā selbst auf diese Tatsache hinweist, findet sich im Srimad-Bhāgavatam (2.5.10,12). Brahmā antwortet dort seinem Sohn Nārada, der ebenfalls die falsche Annahme geäußert hatte, Brahmā sei Gott.

«Was immer du über mich gesagt hast, ist nicht falsch, denn solange man sich nicht der Gegenwart Vishnus bewußt ist, der die endgültige Wahrheit jenseits von mir ist, unterliegt man gewiß einer Täuschung, wenn man meine mächtigen Werke betrachtet, … und man denkt, ich sei der höchste Ursprung.»

Diese wichtigen Differenzierungen sind in den Schriften der modernen Religionen nicht mehr vorhanden, weshalb viele Menschen Mühe bekunden, an diese Religionen zu glauben. Denn wenn man denkt, Brahmā sei Gott, dann glaubt man an einen «Gott», der gar nicht Gott ist! Dies führt zu großen theologischen Komplikationen, denn Brahmā ist nicht der absolute Schöpfer, sondern ist selbst schon Teil der materiellen Polarität, aus der sich gewisse Wesen abspalten und in die Dualität fallen (vgl. Gott-Teufel-Dualität, die genau aus dieser beschränkten religiösen Sicht entstehen).

Wenn Brahmā im Universum neue, aus seiner Sicht niedrigere Existenzdimensionen erschafft, sind das für ihn nichts anderes als hierarchische Kopien ersten Grades, zweiten Grades, dritten Grades und so weiter. Auf diese Weise wird Brahmās Sphäre mit ihrer gesamten Information einer subtil-materiellen Vielfalt in die niedrigeren Sphären «hinunterkopiert», mit dem jeweiligen Qualitätsverlust, der sich von Mal zu Mal entsprechend potenziert: Je niedriger die Sphäre, desto verdichteter wird die Materie, desto begrenzter wird die Bewußtseinsstufe der jeweiligen Lebewesen.

In den Uranfängen des Universums gab es also noch keine verdichteten Himmelskörper. Diese sind erst später, durch Brahmās Schöpfungstätigkeit, aus den höheren Dimensionswelten des Universums hervorgegangen und werden immer wieder geschaffen und aufgelöst, während die höheren Dimensionen wie eine unsichtbare, scheinbar zeitlose Kulisse weiterexistieren – bis auch sie, beim endgültigen Ende des Universums, wieder aufgelöst werden. Dieses Auflösen ist mit dem Bewußtsein der Individualität des Shiva verbunden, des dritten Gottes in der Schöpfer-Triade Brahmā-Vishnu-Shiva.

Diese höheren Dimensionen sind der dreidimensionalen Sinneswahrnehmung der Menschen nicht zugänglich, ebenso wie ein Radio keine Fernsehwellen empfangen kann. Sie sind also höherdimensional und für den Menschen unsichtbar, entweder völlig oder teilweise. Ebendiese Tatsache macht die empirischen Forschungen der Kosmologen im wahrsten Sinn des Wortes aussichtslos, da sie nie wissen, wieviel sie wahrnehmen und wieviel nicht. Ihre Sicht des Universums ist auf drei Dimensionen beschränkt, und nicht einmal in diesem Bereich sind ihnen alle Phänomene bekannt.

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4. Die universale «Gen-Verwandtschaft»

Brahmā erschafft nicht alle Lebensformen und Planeten selbst. Von ihm gehen unmittelbar erste Generationen aus, die sich selbständig vermehren. Aufgrund ihrer direkten Verwandtschaft tragen auch sie die Anlagen der anderen Lebensformen in sich (vergleichbar mit einer Art feinstofflichem Gen-Code). Durch das Wirken dieser bevollmächtigten «Gen-erationen» wächst im Universum allmählich ein multidimensionaler Stammbaum von Lebensformen und Lebewesen, die alle miteinander verwandt sind.

Mit anderen Worten, von Brahmā geht eine sich exponentiell vervielfältigende Schöpfung aus, wodurch sich eine universale Hierarchie von Existenzdimensionen und Galaxien materialisiert, in denen alle Arten von Lebewesen vorkommen (Mineralien, Pflanzen, Tiere, Menschen, Dämonen, Halbgötter, «Teufel», Engel, usw.).

Das Leben im Universum entwickelt sich über eine herabsteigende, interdimensionale Evolution (= Involution) vom Höchsten und Hohen zum Niederen und Grobstofflichen – im Gegensatz zur Evolutionstheorie, die besagt, alle Formen, auch die lebendigen, seien zufällig aus lebloser, grobstofflicher Materie hervorgegangen und hätten sich über niedere zu höheren Formen entwickelt.

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5. Die Menschheit stammt aus höheren Dimensionen

Brahmā erschafft hierarchisch und devolutionär die Planetensysteme des Universums. Wie bereits beschrieben, entstehen mit der Erschaffung der einzelnen Dimensionswelten auch die Körper der Lebensformen, die auf der jeweiligen Schöpfungsebene leben. Brahmā vollbringt dies entweder persönlich oder indirekt durch seine «Kinder» und die Generationsfolgen ihrer Nachkommen.

So erscheinen unterschiedlichste übermenschliche Wesen, angefangen mit den großen Weisen (Rishis) und Lichtwesen (Suras oder Devas) der höheren Planetensysteme bis hin zu den Cherubim, Seraphim und Elohim, wie sie im Alten Testament genannt werden. Diese Wesen unterschiedlicher Herkunft und Gesinnung sind für die Menschen nicht sichtbar, obwohl sie die Menschen sehr wohl sehen und auf sie Einfluß nehmen können. Wenn in der biblischen Genesis gesagt wird: «
Beim Beginn schuf Elohim die Himmel und die Erde», so bezieht sich der Pluralbegriff von Gott, «Elohim», auf das Schöpferkollektiv von Brahmā und die mit ihm verbundenen Lichtwesen («Engel»). Den Begriff «Elohim» im ufologischen Sinn als «Götter» zu interpretieren, die den angeblich primitiven Urmenschen über gesteuerte Mutationen (= genetische Manipulationen) zum Homo sapiens werden ließen, ist eine Projektion irdischer Fehlvorstellungen, verbunden mit einer Verwechslung von Begriffen, denn die spaltenden Schöpferintelligenzen (die dia-bolischen, «gefallenen Engel»), die heute auf der Erde mittlerweile vorherrschend werden konnten, werden nicht Elohim, sondern Nephilim genannt.

In der Entfaltung der Hierarchie von überirdischen Wesen wird, gemäß Brahmās Plan und Schöpfungsaufgabe, im Laufe der Zeit auch die Sphäre der Menschen geschaffen, so daß die Seelen, die eine «irdische» Bewußtseinsfrequenz aufweisen, ebenfalls die Möglichkeit bekommen, geboren zu werden, um in ihrer spirituellen Entwicklung vom Punkt der höchsten Materieverdichtung aus neue, ja höchste Quantensprünge des bewußten Seins vollziehen zu können.

Die höherdimensionalen Ureltern bzw. Urbilder der Menschheit (im Hebräischen «
Adam Kadmon» genannt) sind die Manu-Paare, die selbst nicht auf der Erde leben, sich aber durch ihre Abkömmlinge oder «Parallelformen» auf der Erde materialisieren, wodurch – mittels einer interdimensionalen Anthropogenese – die ersten irdischen Menschen erscheinen. Diese mächtigen göttlichen Wesen mit dem Namen «Manu» stellen den Ursprung der Menschheit dar, nicht nur genealogisch, sondern sogar etymologisch. Der Ausdruck «Manu» prägte nämlich das Sanskritwort für «Menschheit», manushya, und lebt in der Wortwurzel man– weiter, die in vielen modernen Sprachen noch zu finden ist, z. B. im deutschen Mann und Mensch und im englischen man und woman. (Der ursprüngliche «Adam Kadmon» ist, wie auch in den reinen kabbalistischen Lehren angedeutet wird, der Urschöpfer Brahmā, der «erste Sohn Gottes», nach dessen «Ebenbild» alles andere im Himmel und auf Erden entsteht.)

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6. Schöpfung aus Gedankenkraft

Energie (vom griechischen Wort érgon, «Werk, Wirkung», und en-ergòs, «das, was auf etwas anderes einwirkt») heißt im Sanskrit shakti und bedeutet wörtlich «die Kraft, etwas zu vollbringen». Dies weist darauf hin, daß mit jeder Energie eine bewußte Wesenheit verbunden ist, denn zu Shakti gehören sowohl die Energie als auch das Geistwesen (Individuum), von dem diese Kraft («Energie») ausgeht.

In den höheren Dimensionen des Universums ist keine physische Manipulation der Elemente nötig, denn die Verwirklichung eines Gedankens geschieht dort durch die Gedankenkraft selbst. In der höchsten Dimension (Brahmās Welt) ist jeder Gedanke sogleich Realität, weil dort noch keine Elemente der tieferen Verdichtung vorhanden sind. In den nächstniedrigeren Dimensionen (jedoch immer noch weit jenseits der irdisch-dreidimensionalen Ebene) verursacht ein gedankliches Bild nicht mehr sogleich eine unmittelbare Realität, weil sich der Schleier der Materie bereits etwas verdichtet hat. Aber die Wesen in diesen Dimensionen haben die Fähigkeit, ein feinstoffliches Gedankenmuster (Matrix) durch Konzentration zu komprimieren und dadurch als Objekt in ihre Existenzebene herunterzukopieren.

In der irdischen, dreidimensionalen Welt sind die Menschen gezwungen, ihre geistigen Bilder durch physische Arbeit zu manifestieren. Aber Begriffe wie holographische Projektion, Teleportation, Antigravitation, freie Energie, Ätherenergie usw. erinnern auch heute noch (oder heute wieder) an die höherdimensionalen Urfähigkeiten des Geistes.

Jede Schöpfung geht also von Bewußtsein aus, angefangen bei dem höchsten, unendlichen Bewußtsein (Vishnu) und beim höchsten Schöpfergott des Universums (Brahmā) bis hin zu den irdischen und außerirdischen Mächten. Je nach Dimension, Motivation und Mentalität wählen die Lebewesen Methoden, um ihre Wünsche und Pläne zu «verwirklichen», d.h. Form annehmen zu lassen.

Der Wunsch, solche Materialisationskräfte zu besitzen, entspringt dem materiell-archetypischen Wunsch aller «gefallenen Wesen», Gottes unbegrenztes Wesen zu imitieren, um selber «Herr dieser Welt» zu werden.

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7. Die vierzehn Dimensionsebenen im Universum

Gemäß der vedischen Kosmologie unterteilt sich die multidimensionale Struktur des Universums in zweimal sieben Dimensionsebenen:

«Folgendes sind die höheren sieben Welten (Lokas) des Universums, angefangen mit der irdischen Dimension, Bhurloka, dann Bhuvarloka, Svargaloka [auch Svarloka genannt], Maharloka, Janoloka, Tapoloka und Brahmāloka. Daneben gibt es die sieben Schattenwelten. Ihre Namen lauten, in absteigender Reihenfolge: Atala, Vitala, Sutala, Talatala, Mahātala, Rasatala und Pātala.» (Nārada Purana 1.3.37-38)

Weil das Universum eine vergängliche materielle Schöpfung ist, unterliegt es dem Prinzip der Polarität (Anfang und Ende, Aufbau und Auflösung, männlich und weiblich, Geburt und Tod, positiv und negativ, usw.) und in den Bereichen der gebrochenen Gleichgewichte auch dem Prinzip der Dualität (gottzugewandt und gottabgewandt, harmonisch und egoistisch, gut und böse, usw.).

Das Prinzip der Dualität spiegelt sich auch in den zwei Siebnerbereichen des Universums, den Licht– und Schattenwelten. Gemäß den vedischen Offenbarungen ist die Existenz Gottes als bewußte Ursache aller Ursachen die absolute Wahrheit. Im materiellen Universum gibt es Wesen, die sich dieser Tatsache bewußt sind und in Harmonie mit Gottes Willen leben («Dein Wille geschehe!»), und es gibt andere Wesen, die diese Ansicht ablehnen und nur das Universum, d.h. die Materie, als Realität akzeptieren wollen. Aufgrund dieser atheistischen Geisteshaltung wollen sie ihren Willen mit eigener Kraft durchsetzen und verwenden hierzu verschiedenste Mittel der Manipulation: «Mein/ unser Wille geschehe!»

Gemäss der mythologischen Betrachtungsweise befindet sich die Erde in der Schnittstelle, wo sich die Licht– und Schattenwelten berühren. Sie gehört zu Bhurloka, der siebten «Welt» (von oben gezählt). Bhurloka ist die Bezeichnung für jenen Bereich des Universums, der ähnliche Materieverhältnisse aufweist wie die, die auch auf der Erde feststellbar oder zumindest eruierbar sind.

Die meisten der vierzehn «Welten» sind von der Erde aus nicht sichtbar. Sichtbar sind nur die nächsthöheren zwei Dimensionsebenen: Bhuvarloka und Svargaloka. Wenn wir in den Nachthimmel hochschauen, sehen wir nur diese drei Lokas und von ihnen ebenfalls nur Ausschnitte, nämlich die empirisch wahrnehmbaren. Viele Bereiche von Bhur-, Bhuvar– und Svargaloka sind ebenfalls bereits höherdimensional und deshalb für die irdischen Augen nicht mehr sichtbar.

Beim Betrachten des Universums verhält es sich ähnlich wie beim Betrachten eines lebenden Menschen. Auch bei einem Menschen sehen wir nur den grobstofflichen Körper, während wir viele andere Aspekte nicht wahrnehmen, z.B. den feinstofflichen Körper, die Aura, die Psyche und die Seele. Wir vermögen nur den grobstofflichen Körper wahrzunehmen, obwohl zur gleichen Zeit am gleichen Ort auch all die anderen Aspekte vorhanden sind. Ebenso sehen wir überall im Weltall nur «tote» und «leere» Welten, denn deren höhere Aspekte sind unseren irdischen Augen nicht mehr zugänglich.

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8. Höherdimensionale Wesen = göttliche Wesen?

Die vedischen Schriften geben an vielen Stellen eine Übersicht über die Wesen, die das Universum bewohnen. Ein Beispiel hierfür stammt aus dem Srimad-Bhāgavatam (5.5.21-22):

«Was Macht betrifft, so stehen die Tiere über den Pflanzen und die Menschen über den Tieren. Über den Menschen befinden sich die Pramathas [feinstofflichen Wesen], da sie keinen grobstofflichen Körper besitzen. Über ihnen befinden sich die Gandharvas [Engelwesen], über den Gandharvas die Siddhas [die ‹Vollkommenen›, die Besitzer kosmischer Kräfte] und über den Siddhas die Kinnaras [Humanoide mit Verwandlungskünsten]. Ihnen überlegen sind die Gegner der Halbgötter [Asuras, die über hohe technische, magische und subtile Fähigkeiten verfügen]. Höher als die Asuras stehen die Deva-Halbgötter [Suras], die von Indra angeführt werden. Über Indra befinden sich die unmittelbaren Nachkommen Brahmās [wie Daksa, die großen Rishis, Nārada und die vier Kumāras namens Sanat-kumāra, Sanaka, Sananda und Sanātana]. Unter den Söhnen Brahmās ist Shiva der höchste. Da Shiva Brahmās Sohn ist, gilt Brahmā als höherstehend. Doch sie alle, auch Brahmā, unterstehen dem Allmächtigen [Vishnu]. Deshalb sind unter allen Lebewesen diejenigen, die ihr Leben vollkommen dem Allmächtigen geweiht haben (mat-parah), die mächtigsten, denn Vishnu ist persönlich der Beschützer Seiner Geweihten (dvija-deva-devah).»

Der evolutionsgläubige Mensch, der sich für die Krone der Entwicklung hält, bekommt von den vedischen Schriften keine Positionsbestätigung. Im Gegenteil, sie erklären, daß die Menschen in der kosmischen Machthierarchie relativ weit unten rangieren.

Die Unterteilung des Universums in vierzehn Existenzdimensionen bezieht sich auf den Entwicklungsgrad göttlichen Bewußtseins. In dieser Einteilung befindet sich die irdische Dimension in der Mitte, weshalb auf der Erde sowohl positive als auch negative Einflüsse zu sehen sind. Die Erde gehört zur Zone des freien Willens und Wählens, denn die Menschen können (und müssen!) wählen, in welche Richtung sie sich entwickeln wollen.

Die Wesen in den «oberen» und «unteren» Bereiche haben sich bereits entschieden: die Wesen der oberen Dimensionen für die Kräfte des Lichts und die Wesen der unteren Dimensionen für die Mächte der Dunkelheit.

Die Wesen der höheren Dimensionen sind gottzugewandt, und die Wesen der niederen Dimensionen sind in der Regel gottabgewandt. Aber die Wesen auf beiden Seiten haben sich mit bestem Wissen und Gewissen für ihren Schritt entschieden. Die göttlichen Wesen sind überzeugt, daß es eine harmonische Einheit mit Gott, dem Urschöpfer, gibt, genauso wie die atheistischen Wesen überzeugt sind, daß es keinen Gott, sondern daß es nur «Energie» gibt. Beide haben also ein gutes Gewissen und halten sich selbst für «gut» und denken, die «anderen» seien die Bösen, die Widersacher usw. (falls sie nach Dualitätsmustern urteilen).

Die Menschheit hört deshalb verschiedenste Stimmen, die alle sagen, sie meinten es gut mit den Menschen. Der Mensch befindet sich in der Mitte, also zwischen beiden Polen, und muß wählen, wem er glauben will. Beide Seiten bezeichnen sich als Helfer, geben Versprechungen und warten mit wundersamen Kräften auf. Die Wesen der dunklen Seite brillieren insbesondere mit technischen Errungenschaften, die Wesen der göttlichen Seite mit spiritueller Weisheit und Harmonie.

Die irdische Welt steht in der Hierarchie der materiellen Verdichtung zuunterst, und dementsprechend ist der materielle Körper der Menschen schwerfällig und leicht verletzlich. Alle anderen Welten, sowohl die «oberen» als auch die «unteren», sind aus irdischer Sicht höherdimensional – was nicht automatisch mit positiv gleichgesetzt werden darf. Die Wesen beider Seiten verfügen über höherdimensionale Kräfte und metaphysisches Wissen, und für den uninformierten Menschen halten meistens die Vertreter beider Seiten für «göttlich» (positiv).

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9. Die Lichtwelten

Bhuvar– und Svargaloka sind für den astronomischen Betrachter nur als «ferne» elektromagnetische Strahlenquellen wahrnehmbar («Quasare», «Pulsare»). Von den Dimensionsbereichen, die noch höher liegen (Mahar-, Jano-, Tapo– und Brahmāloka), empfangen wir keine elektromagnetischen Signale mehr, und deshalb sind diese Lokas für die irdische Physik inexisent. Die Wesen dieser Welten sind viel weniger verdichtet als die irdischen, und ihr Zugang zu Materie und Energie entzieht sich sogar den kühnsten Science-fiction-Phantasien. In diesen Welten ist alles leuchtend und lebend, und niemand benötigt mechanische Technik, um die Materie zu bewegen und zu formen. Diese göttlichen Lichtwesen existieren in Harmonie mit ihrer natürlichen Umwelt und können deshalb – innerhalb des Spielraumes der göttlichen Naturgesetze – mit ihren Bewußtseinsimpulsen unmittelbar auf die Materie einwirken.

Die sieben Schattenwelten sind im doppelten Sinn des Wortes «dunkel». Überall, wo es Licht gibt, gibt es auch Schatten, und dementsprechend werden diese unteren Welten als die Schatten der oberen Planetensysteme bezeichnet. Die dunklen, negativen Welten gehören aber genauso zur materiellen Welt wie die leuchtenden, positiven Welten, denn die materielle Welt ist eine Welt der Dualität. Die konstante Präsenz des Negativen weist darauf hin, daß auch die Seite des Positiven nicht das endgültige Ziel der spirituellen Entwicklung darstellt. Das Positive ist «gut», weil es das Sprungbrett zur Erkenntnis Gottes darstellt, und das Negative ist «böse», weil es genau diese göttliche Perspektive leugnet oder sogar bekämpft. Aber beide Seiten befinden sich immer noch innerhalb der materiellen Welt.

Die Bewohner der höheren Dimensionen sind sich der Realität Gottes bewußt, und sie sehen sich als Diener und Vertreter Gottes innerhalb des Universums. Aus dem Vergleich mit ihren eigenen göttlichen Fähigkeiten erahnen sie die unendliche Allmacht und Liebe Gottes. Für sie ist Gott der kosmische Ursprung, der Weltenschöpfer, das höchste Lichtwesen, dem sich kein sterbliches Wesen direkt nähern kann. Diese ehrfürchtige Haltung, so beschreiben die vedischen Schriften, ist charakteristisch für die Beziehung der «Götter» (Devas) zu Gott:

«Als Vishnu von den Devas und Brahmā mit Gebeten verehrt worden war, erschien Er vor ihnen. Seine Ausstrahlung glich dem gleichzeitigen Aufgang von Tausenden von Sonnen. Die Devas waren durch die Ausstrahlung Vishnus wie geblendet und vermochten weder den Himmel noch die Himmelsrichtungen, noch die Umgebung zu sehen. Sie sahen auch sich selbst nicht mehr, ganz zu schweigen vom Höchsten, der vor ihnen stand. Nur Brahmā und Shiva sahen die kristallklare Schönheit Vishnus, des göttlichen Urschöpfers …» (Srimad-Bhāgavatam 8.6.1-3a)

Ähnliche Aussagen werden heute auch von einigen Channel-Medien übermittelt. Ein erstaunliches Beispiel hierfür stammt von K. Schmidt (
Die Götter des Sirius, S. 51ff.), einem Medium, der die entsprechenden vedischen Texte nicht gekannt hat, aber dennoch die Sanskritnamen der höheren Dimensionen erwähnt: Maharloka und Satyaloka, ein anderer Name für Brahmāloka. Diese Namen (die der Autor nicht als Sanskritbegriffe erkennt) seien ihm durch «tele-energetischen Traumkontakt» mitgeteilt worden:

«Der Urkraftozean [Garbha-udaka] des Weltraums verbindet Sterne, Galaxien und Metagalaxien, … das Universum ist ein grenzenloses Meer von Bewußtseinszentren und Lebenskraftfeldern, ein geistdurchpulster Metakosmos, der selbst wiederum nur Teilorgan des Allwillens der Weltengottheit [Vishnu] ist. … Wir von Maha sind keineswegs das steuernde Gehirn des Kosmos, sondern nur willige Diener des Ewigen. … Das ganze dem Menschen sichtbare Universum ist Teil eines von schöpferischen Kräften durchpulsten und gelenkten metakosmischen Organismus – mit all seinen Strahlungs– und Wandlungsprozessen eine lebendige Verkörperung göttlicher Weisheit und Harmonie, ein biodynamisches Wunderwerk von für euch Menschen unvorstellbaren Ausmaßen, und dabei doch nur einer von ungezählten ähnlichen Lebensbereichen, die allesamt in einen unsichtbaren Hyperkosmos eingebettet sind, dessen Größe nur die Satya zu ermessen vermögen. Und über den Hyperkosmos spannen sich abermals höhere Einheiten des lebendigen Universums, von denen selbst die Satya sagen, sie wüßten ihre Größe nicht …»

Ein weiteres Beispiel sind die berühmt gewordenen Channeling-Botschaften, die von Barbara Marciniak übermittelt wurden. In ihrem Buch Boten des neuen Morgens – Lehren von den Plejaden sprechen höherdimensionale Wesen, die ganz klar sagen, daß sie keine Götter sind, aber daß es einen Urschöpfer gibt, in dessen Nähe sie jedoch noch nie gelangt sind. Diese hohe Erkenntnis und Ehrlichkeit weisen – gemäß vedischen Kriterien – auf eine göttliche Bewußtseinsstufe hin:

«Wir verwenden den Begriff Gott, im Sinne des einen Gottes, kaum. Und wenn, dann beziehen wir ihn auf die Wesenheit, die wir als Urschöpfer kennen. … Wir sind nie in die Nähe der Wesenheit Urschöpfer gelangt. Sogar diejenigen unter uns, die Wesen von höchster Lichtschwingung sind, wären dazu noch nicht weit genug entwickelt. Wir sind noch nicht darauf vorbereitet, die Intensität dieser Ausstrahlung auszuhalten. Es ist unser Wunsch, an einem bestimmten Punkt unserer Evolution einen Blick auf Urschöpfer [Brahmā] zu erhaschen …» (S. 55ff.)

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10. Die dunklen Mächte im Universum

Die Erde gehört zur siebten von insgesamt vierzehn kosmischen Dimensionsebenen. Auf der Erde überschneiden sich die Einflüsse der oberen und unteren Dimensionen. Welche Einflüsse vorherrschen, hängt vom Bewußtsein der Menschen und vom jeweiligen Zeitalter (Yuga) ab. Im gegenwärtigen Zeitalter sind – was die Weltgeschichte betrifft – zweifellos die dunklen Mächte an der Macht.

Im vorigen Abschnitt sind die Bewohner der oberen Welten beschrieben worden. Genauso wie diese sich in verschiedenste Kategorien aufteilen (Brahmāloka-Bewohner, Rishis, Suras, Devas, untergeordnete Halbgötter, Engel usw.), existieren auch in den unteren Welten verschiedenste Kategorien von Wesen (Asuras, Dānavas, Rākshasas, Nāgas usw.).

Die Bewohner der lichterfüllten Welten haben eine göttliche Gesinnung, das heißt, sie dienen Gottes Schöpfungsplan und leben in Harmonie mit der Schöpfung. Man könnte sie mit der Regierung des Universums vergleichen. Die Bewohner der unteren, dunklen Welten wären in diesem Vergleich der «Untergrund» des Universums. Viele Mächte aus diesen Bereichen wollen die Machthaber im Universum stürzen, weil sie denken, diese seien ungerecht und korrupt. Aus ihrer Sicht ist das Hauptmachtmittel dieser Regierung der «Mythos» von Gott; mit dem Glauben an einen unsichtbaren, transzendenten Gott seien diese Machthaber in der Lage, ganze Zivilisationen zu «gehirnwaschen» und dienstbar zu halten. Die dunklen Mächte sprechen zwar auch von Gott, aber nur in einem symbolischen Sinn, denn für sie ist das Universum (d. h. die Materie) Gott. Sie glauben, das Universum sei ein sich selbst organisierender Apparat und sei nur die Summe seiner Teile. Obwohl sie materialistisch und atheistisch sind, wissen sie sehr wohl, daß die Materie nicht nur dreidimensionale, sondern auch höherdimensionale Aspekte umfaßt, denn sie sind Meister in der Manipulation gewisser höherdimensionaler Energien. Sie streben nach möglichst vollkommener Macht über diese Energien, denn sie glauben, das Universum sei nichts anderes als das Zusammenspiel solch universaler Kräfte und Energien; letztlich habe das Universum keine andere Ursache außer sich selbst.

All diese Ansichten, so wissenschaftlich, kosmisch oder esoterisch sie klingen mögen, sind Teil eines facettenreichen Atheismus, der von der Annahme ausgeht, ein transzendenter Gott sei unnötig und existiere auch nicht. Weil Wesen mit einem solchen Weltbild glauben, es gebe keinen Gott, vor dem man sich zu verantworten hat, schrecken sie bei ihren Machtbestrebungen auch vor nichts zurück. Sie glauben nur an die Naturgesetze und an das Wirken eines mechanischen, unpersönlichen Aktion-Reaktion-Gesetzes. Im Klartext besagt diese Philosophie: Der Stärkere hat recht. Der Stärkere darf (und soll) überleben!

Die Bewohner der Schattenwelten sehen sich selbst jedoch nicht als dunkle Mächte. Sie sind von ihrem atheistischen Weltbild völlig überzeugt, weshalb sie auch überzeugt sind, das, was sie tun, sei «gut», da «notwendig». Aus ihrer Sicht sind die Bewohner der Lichtwelten die dunklen Mächte, weil diese viele Welten, z.B. auch die Erde, mit einem Gottglauben missionieren. Aus der Sicht der dunklen Mächte ist dies ein unverzeihlicher Betrug, aus dem einfachen Grund, weil es gar keinen Gott gibt. Deshalb senden auch sie ihre Missionen aus, um den (aus ihrer Sicht) dunklen Mächten den Kampf anzusagen. Dieser Kampf tobt nicht zuletzt auch um die Erde.

So kommt es, daß auf der Erde Wesen aus den Licht– und aus den Schattenbereichen Einfluß nehmen, geboren werden oder erscheinen. Etwas plakativ ausgedrückt: Auf der Erde leben inkarnierte Engel und inkarnierte Teufel. An den Früchten kann man sie erkennen, obwohl dies anfänglich nicht immer leicht ist. Der irdischen Bevölkerung bieten sich beide Seiten an, und jeder Mensch muß selbst entscheiden, mit wem er oder sie sich einlassen will. Die Vertreter beider Seiten sagen, daß sie göttlich sind und es nur gut meinen. Innerhalb der materiellen Welt der Dualität sind die Begriffe «göttlich» und «gut» relative Begriffe, denn jedes Wesen und jede Macht stellt sich darunter etwas anderes vor.

Aufschlußreich sind die Beschreibungen, die die vedischen Schriften von den dunklen Welten geben: In diesen Existenzdimensionen bietet sich unvorstellbarer materieller Genuß an, und die Bewohner verfügen über eine hochentwickelte mechanische Technik, mit der sie die Materie in vieler Hinsicht nach ihrem Willen beeinflussen können. Einige Aspekte dieser Technik sind mittlerweile auch auf der Erde eingeführt worden: Motorentechnologie, Atomspaltung, Computer, Gentechnologie, Laser usw. Dies sind typische Entwicklungen des Kali-yuga-Zeitalters, denn nur in diesem «eisernen Zeitalter» gerät die Menschheit in die Abhängigkeit und Kontrolle solch technologischer Mächte. In anderen Zeitaltern verfügten die Menschen über höhere Kräfte und waren nicht von der Gnade irgendwelcher Technologieproduzenten abhängig. Im Kali-yuga verschwinden diese Kräfte – aufgrund des Einflusses der genannten dunklen Mächte – und werden beschränkt durch technologische Hilfsmittel ersetzt.

Das wichtigste Stichwort im Zusammenhang mit der universalen Dualität lautet
Unterscheidungsvermögen. Überall sind wir mit der Dualität konfrontiert, insbesondere mit der Dualität in uns selbst. Die Frequenz unseres Bewußtseins entscheidet, welche Wesen wir anziehen und welchen Weltbildern wir Glauben schenken.

Das Negative und das Positive wird es in der materiellen Welt immer geben. Es geht also nicht darum, die negativen Wesen zu verteufeln und die positiven Wesen zu vergöttern. Für uns Menschen geht es einzig und allein darum, daß wir lernen, mit unserem freien Willen richtig umzugehen und zu entscheiden, wo wir hingehören wollen.

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